Lebensgefühl „New Style“

Für die Tänzer im Jugendzentrum sind Musik und Tanz mehr als ein Hobby — es geht um Geschichten und Zusammenhalt.

Langenfeld. Aus dem Jugendzentrum an der Fröbelstraße dröhnt laut Musik. Alle Parkplätze in der Nähe sind belegt. Wie jeden Tag treffen sich die Jugendlichen aus der Umgebung, um dort zusammen ihrem Hobby nachzugehen.

15 von ihnen treffen sich um zu tanzen. Doch es geht nicht um Standardtänze, sondern um „New Style“. Dabei handelt es sich um eine Kombination verschiedener Tanzarten wie Hip Hop, die in kleinen Choreographien und Improvisationen vorgeführt werden.

„Wer welchen Tanzstil vorführt, ist reine Geschmackssache. Ich selbst bevorzuge zum Beispiel Hip Hop“, sagt Franklin Mala. In Deutschland wurde die Tanzszene vor einigen Jahren von Aldo Ardo begründet, der, inspiriert vom französischen Tanz-Wettbewerb „Juste Debout“, neue Mittänzer suchte. Im März hat er selbst bei dem Wettkampf in Paris den zweiten Platz belegt.

Mit Ardos Tanzgruppe „Bad Newz MP“ üben auch die Jugendlichen aus Langenfeld im Jugendzentrum und zeigen dabei sehr viel Ehrgeiz. „Wenn man nach dem Training in den Übungsraum kommt, tropft der Schweiß schon fast von der Decke. Die Jungs nehmen das Ganze wirklich ernst“, sagt Stephan Görsch, ein Betreuer im Jugendzentrum. Dort werden neben neuen Figuren auch Choreographien eingeübt, die später einen Teil der Wettkämpfe ausmachen.

„Wichtig ist bei den Tänzen aber auch die Zusammenarbeit, weil man meist im Team auftritt, aber improvisiert. Das wird hauptsächlich geübt“, so der 22-jährige Mala. Mit in der Tanzgruppe ist auch Almir Ali. Er hat besonders viel Spaß am Zusammensein in der Gruppe. „Wir teilen hier eine Leidenschaft. Dabei wächst man wirlich zusammen und lernt sich gegenseitig zu respektieren“, sagt der 20-Jährige.

Und die Gruppe ist wirklich international durchmischt. Inthava Phomkhoumphon ist seit rund zwei Jahren in der Gruppe und hat sich in der Langenfelder Szene durch sein Können schon einen Namen gemacht. Wenn er tanzt wundern sich die meisten Zuschauer, wie gelenkig er seine „Moves“ ausführt.

Obwohl er sehr viel Spaß am Tanzen hat, bleibt für ihn die Schule weiterhin wichtig, „Ich will erst das Abi machen, so lange muss das Tanzen in Grenzen bleiben. Ohne richtige Ausbildung kann ich mit meinem Leben später nichts machen“, sagt der 18-Jährige.

Mit Almir und einigen anderen Junges trainiert er nun schon seit mehreren Monaten. In der Gruppe wird besonders viel Wert auf Kreativität gelegt. „Es geht darum, mit dem Körper eine Geschichte zu erzählen“, sagt Franklin Mala. Amiroz stimmt ihm zu: „Man muss sich in die Musik hinein fühlen, dann geht es ganz von selbst.“