Schloss Laach: Domizil für 1,8 Millionen Euro
Der Umbau in Schloss Laach ist fast abgeschlossen. Acht Eigentumswohnungen sind entstanden. Nebenan wurden zwölf Lofts gebaut. Investor Kohl lobt Monheim.
Monheim. Noch haben Anna Röder und ihr Lebensgefährte Andreas Renz das Schloss ganz für sich allein. Zumindest nachts. Tagsüber haben die beiden immer noch reichlich Gesellschaft von Menschen in Blaumännern.
Sie legen letzte hand an, sorgen für die kleinen Details im 1000 Quadratmeter großen Schloss Laach, bevor es in wenigen Wochen fertig sein soll.
Anna Röder hat vor zwei Monaten die erste von acht Wohnungen in dem restaurierten Anwesen bezogen. Doch ein paar Kleinigkeiten sind immer noch zu erledigen.
So wartet Röder an diesem Morgen auf einen Handwerker. Sie haben nach etwas außergewöhnlichem gesucht und sind deshalb von Düsseldorf nach Monheim gezogen.
Die Lage mit dem angrenzenden Waldstück sei traumhaft. „Ganz früh am Morgen kann man manchmal sogar Rehe im Garten sehen“, sagt die Eigentümerin strahlend, während sie aus der Terrassentür nach draußen blickt.
Mit dem Fuß streicht sie über das hundert Jahre alte Original-Eichenparkett im Wohnzimmer. „Das mag ich so, dass man hier die Geschichte des Hauses noch sieht.“ Manche Stellen des Parketts sind heller oder uneben. „Da standen Trennwände, als hier früher mal ein Seniorenheim drin war“, sagt Anna Röder.
Als Schlossbewohner hat man in Monheim schon so etwas wie einen Promi-Status. Die Passanten bleiben stehen und hoffen einen Blick auf einen vermeintlichen Schauspieler oder Profi-Sportler zu erhaschen. Ein wenig befremdlich ist das für die bodenständig wirkende Röder schon.
„Vom Preis her ist das ja nichts anderes, als würde man in Düsseldorf kaufen.“ Sie hofft, dass die Aufmerksamkeit abnimmt, wenn auch die anderen Eigentümer einziehen und auch so manche Wochenendausflügler nicht mehr mit dem Fahrrad über das Privatgrundstück fahren.
Die Käufer stammen nach Angaben des Investors Rainer Kohl unter anderem aus Düsseldorf, Köln oder Leverkusen. Die günstigste Wohnung, 40 Quadratmeter, hat rund 170 000 Euro gekostet.
Der Preis für die größte Wohnung, die sich über zwei Etagen auf 400 Quadratmetern erstreckt, liegt bei knapp 1,8 Millionen Euro. Ausgestattet ist es mit hangefertigten Kronleuchtern aus Bologna und reichlich Stuck. Selbst für das künftige Au-Pair-Mädchen der Eigentümer-Familie ist bereits ein Zimmer vorgesehen. Wer so viel Geld investiert, ist anspruchsvoll.
Es vergehen kaum 15 Minuten, in denen nicht das Handy von Kohl klingelt. Er managt das Projekt mit einem Gesamtvolumen von 9,2 Millionen Euro. Um kleine Details kümmert er sich selbst. „Wir bringen da noch den Spirit rein“, sagt er und reibt seine Finger aneinander. Wehmütig werde er nicht, wenn dann die Eigentümer einziehen. „Die Crew ist wie ein Zirkus, der dann zum nächsten Projekt zieht.“
Vielleicht ist das gar nicht so weit weg, wenn der Rheinanleger in Monheim tatsächlich realisiert wird — mit Investor Kohl.