MonChronik wird weiterentwickelt

Der Baumberger Bürgerverein wirbt für bemalte Gänse, die das dezentrale Museum ergänzen können.

Monheim. Ohne Gänse keine MonChronik. Das Federvieh bildet die Klammer für das dezentrale Museum, das die Stadt unter dem Titel „MonChronik“ etabliert. Gänsefüßchen auf Straßen und Gänseliesel mit Gans symbolisieren: Hier geht es zu weiteren Stationen. Während der Vorsitzende des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins, Helmut Heymann, für bemalte Gänse wirbt, stehen die nächsten Projekte der Stadt in den Startlöchern. „Wir entwickeln unser Museum Stück um Stück weiter“, sagt Tourismusmanagerin Maximiliane Richtzenhain.

Das im Januar im Torbogen der Gaststätte Spielmann eröffnete Karnevalsmuseum soll eine größeren Bildschirm bekommen, damit das elektronische Archiv, das Herzstück der Sammlung, ins rechte Licht gerückt wird. Er soll fest an der Wand installiert werden. Exponate sollen hinzukommen. Außerdem denkt Richtzenhain über Videoinstallationen nach.

Der Naturerlebnispfad im Landschaftspark Rheinbogen soll im Sommer an den Start gehen. Vor dem Deich sollen vier Stationen entstehen, wo kindgerecht Lernmodule zur Tierwelt, zu Pflanzen und zu Feuchtbiotopen aufgestellt werden. Hinter dem Deich, also zum Rhein hin, soll es weitere sechs Stationen geben, die sich vermutlich mit dem Rhein beschäftigen. „Das steht noch nicht fest. Das Konzept ist noch in Arbeit“, sagt Richtzenhain. Ziel sei es, einen kinderfreundlichen Wanderweg anzulegen, wo spielerisch das Umweltbewusstsein von Kindern und Erwachsenen sensibilisiert werden soll.

Ein Aalschokker namens „Fiat Voluntas“ , den die Stadt Monheim erworben hat, soll nach seiner Sanierung, auf dem Parkplatz gegenüber der Baumberger Rheinterrasse aufstellt werden und als Museum im Rahmen des Projekts MonChronik zeigen, wie Fischer früher gelebt haben. Noch liegt das historische Boot im Neusser Yachthafen und wartet auf die Handwerker. Wann genau es aufgestellt werden wird, hänge von den Genehmigungen ab, die von der Bezirksregierung erteilt werden müssen. Für die Sanierung des Aalschokkers hat der Bund bereits 170 000 Euro bewilligt. „Das entspricht etwa der Hälfte der Sanierungskosten.“ Der Aalschokker von Wolfgang Hoffmann behält seine Heimat vor dem Monheimer Rheinufer.

Die Stadt Monheim bildet derzeit weitere Stadtführer aus. Das Interesse ist groß. „Wir wollen damit sicherstellen, dass regelmäßig einmal im Monat eine kompetente Stadtführung angeboten werden kann“, erläutert die Tourismusmanagerin Richtzenhain.

Die Idee für das dezentrale Museumskonzept stammt aus dem Jahr 2013. Damit will die Stadt ihre Sehenswürdigkeiten zu einer Geschichte Monheims zusammenführen. Im ersten Schritt hat der Rat der Stadt 300 000 Euro bewilligt. Einer weiteren Million für dieses und die nächsten beiden Jahre hat er im vergangenen Sommer bewilligt. Baumeister des digitalen Museums ist das Planungsbüro „projekt2508“. Es sorgt dafür, dass historische Orte wie Schelmenturm, Marienkapelle oder das Deusser-Haus sich nach außen hin einheitlich präsentieren, nämlich mit lebensgroßer Gänseliesel nebst Federvieh. Auf Knopfdruck gibt’s Informationen zur jeweiligen Station. Die Infos sind auch mit der entsprechenden App per Smartphone abrufbar. Sechs Stationen sind bisher eingerichtet.

Die Stiftungsgänse sind jetzt bemalt zu bekommen. Das teilt die Stiftung „Minsche vür Minsche“ mit. Neben der weißen, leicht kolorierten Stiftungsgans gibt es jetzt auch 20 von einem Graffiti-Künstler bearbeitete Exemplare. Sie kosten 450 Euro. Infos bei Emil Drösser, Telefon 02102/58869 oder per E-Mail bei Helmut Heymann

helmut_heymann@gmx.de