Monheim: Abschied von der Bürgerwiese
Der jetzige Standort soll schon im nächsten Jahr der Wohnbebauung weichen. Mit der Verlegung weiter in den Süden ist auch das Schwimmen im Krämer-See greifbar nahe.
Monheim. "Ist der Stadt die Bürgerwiese in Süd egal? Das sind doch unhaltbare Zustände." Das sagt Helmut Nieswand, seines Zeichens SPD-Ratsherr. Und in der Funktion hat er mehrfach in Sitzungen nachgefragt, warum es auf der Bürgerwiese keine Toiletten mehr gibt. Tatsächlich tummeln sich bei schönem Wetter hunderte von Menschen dort am Rande des Berliner Viertels. Aber sanitäre Anlagen fehlen. 2009 war das noch anders.
"Wir müssen da tatsächlich schnell was machen. Aber ganz so einfach ist das leider nicht", sagt Bürgermeister Daniel Zimmermann auf WZ-Anfrage. Das Problem: In der Vergangenheit wurden so genannte Dixi-Klos aufgestellt.
Die wurden aber von Randalierern umgeschmissen oder gar angezündet. "Außerdem ist kaum noch ein Unternehmen aus dem Bereich bereit, zur Miete diese Klos aufzustellen, eben wegen der wiederholten Beschädigungen", erläutert Zimmermann.
Fest installierte Toiletten lohnen sich laut Bürgermeister nicht mehr. Denn tatsächlich rückt die seit langem geplante Verlegung der Bürgerwiese Richtung Alfred-Nobel-Straße näher. "Ich gehe davon aus, dass es schon im nächsten Jahr geschehen wird", schätzt es das Stadtoberhaupt ein.
Damit verbunden ist auch die Realisierung eines Badestrandes am Südufer des Krämer-Sees. Dort wird dann die verlegte Bürgerwiese sein. Und inzwischen ist wieder Bewegung in die Verhandlungen mit dem See-Eigentümer Ludwig Krämer gekommen. "Und mit Herrn Arends von der Tauchschule habe ich kürzlich gesprochen. Der ist nach wie vor bereit, eine Art Pächterfunktion zu übernehmen zwecks Kontrolle", sagt Zimmermann.
Mit der geplanten Wohnbebauung wird der Badespaß nicht in Konflikt kommen. "Wir haben ein Lärmschutzgutachen erstellen lassen. Kritisch ist es nur sonntags zwischen 13 und 15 Uhr. Aber da wird sich eine Lösung finden", ist der Bürgermeister sicher.
Wo jetzt die Bürgerwiese ist, sollen etwa 100 Häuser entstehen. Teile des alten Freibadgeländes werden ebenfalls einbezogen. Außerdem ist vorgesehen, am Nordufer unterhalb der Claire-Waldoff-Straße in Toplage direkt am See 30 Häuser zu bauen. Damit soll eine alte CDU-Forderung verwirklicht werden.
Die Union hatte schon vor Jahren auf Anregung von Schwarz Pharma und Bayer darauf gepocht, dass in Monheim auch attraktive Häuser in entsprechendem Umfeld für Manager - eben auch Wohnen am See - gebaut werden müssen.