Monheim Alte Häuserzeile soll einem Neubau weichen
Monheim. · Das neue Gebäude an der Vereinsstraße in Monheim soll 61 Wohnungen umfassen.
Die Vereinsstraße in Monheim, zwischen Gartzenweg und Mittelstraße, wird in den nächsten Jahren ihr Gesicht verändern. Die Wohnungs- und Siedlungs-GmbH (WSG), eine Tochter des VdK, wird ab Februar die alte Häuserzeile abreißen, deren beige-grauer Putz inzwischen die Trostlosigkeit vergangener DDR-Zeiten vermittelt. Die Natur ist bereits im Begriff, sich die Vorgärten und Wege zurückzuerobern.
Im Moment wartet Geschäftsführer Gisbert Schwarzhoff noch auf die Baugenehmigung, aber im Sommer hofft er mit dem Neubau eines voll verklinkerten Gebäudes beginnen zu können. Es soll neben 61 Wohnungen auch eine Großkindertagespflege für maximal neun Kinder beherbergen. In der Tiefgarage will der Vermieter 36 Stellplätze vorhalten.
Wohnungen sind für eine heterogene Bewohnerschaft
Die beiden alten Riegel waren dreigeschossig, mit dem Neubau wollen die Bauherren das Grundstück besser ausnutzen und planen viergeschossig mit Penthouse. „Da es für dieses Areal keinen Bebauungsplan gibt, wird der Neubau nach Paragraf 34 Baugesetzbuch behandelt“ , erklärt Kerstin Frey, Leiterin der Abteilung Stadtplanung. Gebäudehöhe, -volumen und die Nutzung werden dann an die Umgebung angepasst. „Direkt dahinter steht ein viergeschossiges Gebäude“, so Frey. Die Wohnungsbaugesellschaft wünscht sich eine heterogen zusammengesetzte Bewohnerschaft. Deshalb variieren die Wohnungsgrößen von zwei und 2,5 Räumen (34) für Singles und Senioren, über drei und 3,5 Räume (7) bis hin zu vier und 4,5 Räumen (19) für Familien. „Das sind aber keine geförderten, sondern frei finanzierte Wohnungen“, betont Schwarzhoff.
Die Grundmiete liegt nach derzeitigem Kalkül bei elf Euro pro Quadratmeter. Das Gebäude, das unter dem Titel „Platanenhöfe“ firmiert, wird über drei Zugänge von der Vereinsstraße und einen von der Mittelstraße verfügen. Alle Wohnungen sind barrierefrei geplant und über einen Aufzug erschlossen. Eine Wohnung im ersten Obergeschoss soll sogar rollstuhlgerecht ausgebaut werden. Wer nicht mehr mobil ist, kann dann sogar trockenen Fußes den Mietergarten aufsuchen, der im dritten Stock des Kopf-Gebäudes an der Mittelstraße entstehen soll. Erschlossen wird diese Gemeinschaftsfläche über eine offene Stahltreppe. Insgesamt soll dieser Gemeinschaftsgarten dem Austausch der Mieter und als Schauplatz für kleine Veranstaltungen dienen.
Abrisspläne hatte vor
einem Jahr für Aufruhr gesorgt
Vor einem Jahr hatten die Abrisspläne der WSG für einen Aufruhr im Stadtrat gesorgt: Die SPD beklagte, dass den Mietern kurzfristig gekündigt worden sei, sie sollten sich schleunigst eine neue Wohnung suchen. „Wir haben ein gutes Umzugsmanagement betrieben, wir hatten keinen einzigen Streitfall“, berichtet Schwarzhoff. Sieben der 31 ehemaligen Mieter seien innerhalb der WSG umgezogen, beispielsweise in die renovierten Wohnungen am Gartzenweg. Sieben hätten sich in einer anderen Stadt angesiedelt. Elf könnten sich nach der Fertigstellung des Neubaus eine Rückkehr an die Vereinsstraße vorstellen. In Hinblick auf die Mieterschaft strebe er ein gesunde Mischung an, so Schwarzhoff. „Einen Negativbonus vergeben wir nicht.“
Die Ausstattung der Wohnungen orientiere sich am Standard für den Eigentumswohnungsbau. „Wir sind schließlich nachhaltige Bestands-halter.“ So hoffe er auch, an der Klinkerfassade festhalten zu können. Allerdings hänge das auch von den Ausschreibungsergebnissen ab.
Momentan müsse man von einer jährlichen Preissteigerung im Wohnungsbau von sechs Prozent ausgehen. „Im Zweifelsfall wird es ein heller Putz.“