Monheim Lottenschule Lotten-Schule: Schüler müssen abwechselnd pausieren

Monheim. · Zwei Drittel des Außengeländes am Schulstandort Lottenstraße sind für Bauarbeiten gesperrt.

 Den Restschulhof vor dem Bauzaun teilen sich Schüler der Astrid-Lindgren-, der Lotten- und der Förderschule. 

Den Restschulhof vor dem Bauzaun teilen sich Schüler der Astrid-Lindgren-, der Lotten- und der Förderschule. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Auf dem Schulhof an der Lottenstraße stehen Baucontainer. Kleine Bagger werden in der Pause von den Schülern bestaunt. Durch den Bauzaun. „Der Schulhof hat sich dramatisch verkleinert“, räumt Achim Nöhles ein, der kommissarisch die Astrid-Lindgren-Grundschule, die ebenfalls am Schulstandort Lotten-/Krischerstraße beheimatet ist, leitet. Dort soll ein Schulzentrum entstehen.

Etwa zwei Drittel Platz fehlen deshalb jetzt auf dem Schulhof. „Das kommt aber nicht überraschend“, schiebt Nöhles schnell hinterher. Denn in die Planungen für den Bau seien Schulleiter und Lehrer einbezogen gewesen. „Und wir haben auch die Eltern darüber informiert, auch die, die Erstklässler angemeldet haben“, sagt er, auch stellvertretend für Lottenschul-Leiterin Elisabeth Nolting. Anderthalb Jahre hätten die Planungen gedauert. Jetzt habe der Bau begonnen.

Als Schulleiter der Astrid-Lindgren-Schule, die bereits abgerissen ist, ist er zunächst einmal froh, dass seine Schüler nun in den neuen Containern – die mit Verspätung geliefert wurden – gute Klassenräume vorfinden. „Die Container sind top ausgestattet“, sagt er. Bis zum Umzug werden zwei Jahre vergehen.

„Der Neubau des Schulgebäudes wird bis zum Sommer 2021 dauern. Nach Fertigstellung ziehen dort sowohl die Astrid-Lindgren-Schule als auch die Lottenschule ein“, erläutert der städtische Hochbauamtsleiter Michael Lobe den Fahrplan. Dann, im Herbst 2021, werde das Gebäude der Lottenschule abgerissen; im Anschluss kann an dieser Stelle die neue Sporthalle für das Schulzentrum errichtet werden. Für die Schüler bedeutet das eine lange Durststrecke, was Schulhof- und Sporthallennutzung betrifft. „Aktuell machen die Schüler der insgesamt drei Schulen versetzt Pause“, erläutert Nöhles. „Das funktioniert ganz gut, und die Schüler haben einen guten Rest an Bewegungsfläche.“ Erst seit den Herbstferien stehe der Bauzaun. „Die Kinder bekommen das überraschend gut hin, nutzen ihre Pausen kreativ.“ Ob sich das über die gesamte Bauzeit von mehr als zwei Jahren halten wird, sei
abzuwarten.

Vor dem Lotten-Schultor stehen die Eltern zusammen und beklagen, dass ihre Kinder aggressiver seien als sonst. Genannt werden möchten sie nicht. Beide Kinder sind i-Dötze, und die Eltern wollen es sich nicht gleich schon zu Beginn mit der Schulleitung verscherzen. „Wenn es hart wird, wird es Möglichkeiten geben, die Spielangebote zu erweitern“, beruhigt Nöhles. Das sei bedacht worden.

Auch der Sportunterricht ist reduziert. Allein durch die Fahrten nach Baumberg, wo Peter Heimann, bei der Stadt zuständig für Schule und Sport, den rund 500 Schülern des Standorts Lottenstraße Hallenzeiten angeboten hat. „Wir fahren mit Bussen zur Liselott-Diem-Halle oder zur Sportanlage am Waldbeerenberg“, erläutert Nöhles. Die Busse stellen die BSM zur Verfügung. Dennoch seien natürlich die reinen Sportzeiten dadurch verkürzt. „Aber in Monheim gab es keine Alternativen“, sagt er bedauernd. Aktuell fänden die Schüler es noch lustig, mit dem Bus zu fahren. „Wie ein kleiner
Schulausflug.“