Monheim: Betreuungsangebot für Kinder wird ausgebaut

Im Jugendhilfeausschuss wurden die Weichen dafür gestellt, die Plätze für Kinder unter drei Jahren zügig auszubauen. Die Verwaltung hatte andere Pläne.

Monheim. Fast zweieinhalb Stunden Diskussion, um dann einstimmig zu entscheiden: Das Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren (U3) soll bereits 2009 um 25weitere Plätze in verschiedenen Kindertagesstätten ausgebaut werden. Das beschloss am Dienstagabend der Jugendhilfeausschuss. Und damit wurde die Vorlage der Stadtverwaltung auf den Kopf gestellt. Denn die wollte erst später die U3-Betreuung aufstocken.

Hintergrund ist die Tatsache, dass ab 2013 laut Landesgesetz für diese Altersgruppe eine Betreuungsquote von 32 Prozent erreicht sein muss. Das wären 356 Plätze, davon 100 über Tagesmütter/-väter. Derzeit hat Monheim 50 U3-Angebote in den Kindertagesstätten, noch einmal so viele in Tagespflege.

Kernargument, warum sich der Ausschuss ganz und gar nicht der Verwaltungsvorlage anschließen wollte, waren die Ausführungen verschiedener Träger, 2009 mehr U-3-Plätze ohne teure Umbauarbeiten zu schaffen. Außerdem sollte nicht riskiert werden, dass im nächsten Jahr beim Land nicht beantragte Mittel für verstärkte Betreuung der Kleinkinder 2010 nicht mehr abrufbar wären.

Gleich vier Kindertagesstätten sind in der engeren Auswahl für den U3-Schub im kommenden Jahr. Die Awo an der Bregenzer Straße, St.Dionysius, die evangelische Einrichtung Grunewaldstraße und St.Ursula, inzwischen in städtischer Trägerschaft.

Stichwort Träger: Die hatten bereits vor einer Woche auf einer Konferenz mit einer Mehrheit von 75 Prozent beschlossen, möglichst früh die Zahl der Plätze für Kleinkinder zu erhöhen. Die 25 Prozent der Neinstimmen lassen sich namentlich auf ein Konferenzmitglied reduzieren: die Stadt.

Und die breite Mehrheit der anderen Teilnehmer spiegelte sich stimmungsmäßig denn auch im Jugendhilfeausschuss nieder - mitgetragen von der Politik.

Wie viele der 25 zusätzlich vorgesehen Plätze im U3-Bereich im kommenden Jahr tatsächlich umgesetzt werden können, bleibt abzuwarten. Aber dem Ausschuss war wichtig, ein klares Signal zu geben, sofort mit der Umsetzung für mehr Betreuungsplätze im Kleinkinderbereich anzufangen.

Um die Vorgaben des Landes bis 2013 erfüllt zu haben, müssen außerdem zwei neue Kindergärten gebaut werden. Da sind sich städtisches Jugendamt und freie Träger einig. Und der Awo-Kindergarten Knipprather Straße erlebt da keine Wiedergeburt. Er wird planmäßig nächsten Sommer geschlossen. Eine Sanierung des alten Gebäudes wäre zu aufwendig.