Lebensgefahr in Monheim Feuerwehr übt Eisrettung

Monheim · Verlockend, diese vielen Eisflächen, zum Schlittschuh-Laufen. Doch die Monheimer Feuerwehr warnt: Lebensgefahr! Und nutzte die Gelegenheit zur Übung des Alarmfalls „Einbruch einer Person im Eis“.

Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Monheim üben für den Ernstfall und simulieren eine Eisrettung.

Foto: Feuerwehr Monheim

Schnee und Eis, dazu teils freundliches Wochenendwetter, wahrscheinlich niederschlagsfrei – da ist es sehr verlockend, die Schlittschuhe rauszuholen und ein paar Runden in diesem Winterwunderland zu drehen. Doch Vorsicht: Lagen die Temperaturen am Freitagvormittag noch im Minusbereich, so steigen sie laut Prognose jetzt wieder an und sollen am Montag schon wieder die 10 Grad erreichen. Die Monheimer Feuerwetter warnt deshalb davor, Eisflächen auf Gewässern zu betreten, – und nutzte in den letzten Tagen die Chance, die Eisrettung zu üben.

Flächen dafür bieten sich ihr nicht nur in der Urdenbacher Kämpe mit ihren vielen eisbedeckten Tümpeln, die das jüngste Rheinhochwasser hinterlassen hat. Auch in der Nähe des Monheimer Rheindeichs steht schon seit einigen Wochen hochwasserbedingtes Qualmwasser. Die dortigen Flächen sind ebenfalls zugefrorenen. „Bricht jemand im Eis ein, droht Lebensgefahr“, unterstreicht Feuerwehr-Chef Torsten Schlender.

Der Feuerwehrmann muss über den Eisschlitten zu der eingebrochenen Person robben, um diese zu retten.

Foto: Feuerwehr Monheim

Der Löschzug der freiwilligen Feuerwehr nahm die winterliche Lage nun zum Anlass, um sich auf dieses im Rheinland eher seltene Szenario vorzubereiten. Die Übung zum Alarmfall „Einbruch einer Person im Eis“ läuft dabei folgendermaßen ab: Brandmeister Krause lässt seine Leute mit Überlebensanzügen ausrüsten und richtet den Eisrettungsschlitten her. Um den Einbruch in das eiskalte Wasser zu simulieren, liegt dann eine Person auf der Eisfläche. Über den Eisschlitten robbt eine Einsatzkraft vorsichtig zu der Liegenden und zieht sie auf den Schlitten. Danach werden die beiden mithilfe einer langen Wurfleine vom Ufer her zurückgezogen.

Die eingebrochene Person wird dann am Ufer sofort medizinisch versorgt. Denn sollte tatsächlich jemand im Eis einbrechen, kann das aus zwei Gründen lebensgefährlich werden. Zum einen aufgrund der Unterkühlung und zum anderen aufgrund des möglichen Ertrinkens. „Wenn Personen, Tiere und insbesondere Kinder einbrechen, geht es bei der Rettung um Sekunden“, sagt Wehrleiter Schlender.

Auch am Wasserspielplatz
sollten Besucher vorsichtig sein

„Die Tragfähigkeit des Eises kann oft nur schwer eingeschätzt werden“, erklärt er weiter. Dies gelte derzeit auch für den Bereich der Holzbrücke am Wasserspielplatz Bleer Straße. Dort stehe das zugefrorene Wasser aktuell etwa zwei Meter hoch. Die Stadt hat wegen der Gefahr Teile der Fläche schon seit längerem sperren lassen.

Trotz aller winterlicher Freude rät die Feuerwehr den Monheimern, auf zugefrorenen Flächen grundsätzlich Vorsicht walten zu lassen und Warnhinweise ernst zu nehmen. Sofern im Ernstfall doch jemand im Eis einbricht, sollte schnellstmöglich der Notruf 112 gewählt und die Feuerwehr zum Rettungseinsatz an die Einbruchstelle gerufen werden.

Die Monheimer Feuerwehr hat im übrigen auch ohne Eis und Schnee regelmäßig mit der Rettung von Menschenleben aus Gewässern zu tun. Hauptsächlich aus dem Rhein, dessen Monheimer Ufer immerhin gut zehn Kilometer lang ist. Jährlich zählt die Feuerwehr-Statistik ein paar Fälle, zuletzt waren es vier bis sieben. So stürzte im April 2022 ein Matrose von einem Binnenschiff. Die Monheimer Feuerwehr rettete ihm – zusammen mit Kollegen aus anderen Städten sowie der DLRG – das Leben.

Das Mehrzweckboot der Monheimer Feuerwehr kommt auch zum Einsatz, wenn etwa Schiffe manövrierunfähig sind. Übungen all solcher Fälle sind obligatorisch, ebenso wie die Qualifizierung einer genügend großen Zahl von Feuerwehrleuten zu Bootsführern. Hinzu kommen Schulungen, zum Beispiel für die nötigen Kenntnisse beim Binnenschifffahrtsfunk.