Monheim: Nachbeben im Rheinpark
Das Nein des Rates zu IMR löst nicht nur bei den Bahnen Unruhe aus. Das „Unternehmens-Projekt Schiene“ der Spedition Hammesfahr gerät ins Wanken.
Monheim. Egal, wie man nun zur Ansiedlung des Metall-Recyclers IMR steht - die Ratsmehrheit gegen den Bau im Rheinpark hat gehörige Nachbeben ausgelöst. Vor allem das Bürgermeister-Szenario des drohenden Todes der städtischen Eisenbahn, die durch den Verlust der IMR-Tonnage keine Chance mehr habe, aus dem Tal des jährlichen 300 000 Euro-Defizits herauszukommen, lässt ein ganz anderes Projekt wanken: Hammesfahr.
Die Firma an der Niederstraße hat Lager, die auf der Rückseite in den Rheinpark ragen. Die Fläche soll noch erweitert werden. Und die Spedition ist kurz vor einem Vertragsabschluss, der auch direkt die Bahn betrifft. Es geht um eine Tonnage von 100 000 Euro pro Jahr über die Schiene von Bayern ins Monheimer Lager. Doch Unruhe verzögert den Vertragsabschluss.
Eigentlich war für Freitag in den Räumen der Spedition Hammesfahr um 18.30 Uhr ein öffentlicher Informationsabend angesetzt. Das "Unternehmens-Projekt Schiene" sollte erläutert werden. Das wurde kurzfristig aus "internen Gründen" am Donnerstag abgesagt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.
Währenddessen bestätigt Bürgermeister Thomas Dünchheim einen anderen Termin: eine weitere Sondersitzung des Rats zum Thema IMR am Donnerstag, 26.Februar. Wie bereits von der WZ berichtet, wertet das Stadtoberhaupt den Beschluss der Politik gegen die Ansiedlung des Metall-Recyclers als "nicht vereinbar mit der Gemeindeordnung". Und nach einem Gespräch am Dienstagabend bei Landrat Thomas Hendele sieht sich der Jurist Dünchheim in dieser Einschätzung "voll gestärkt".
Doch was heißt das mit Blick auf die derzeitige rechtliche Situation? Es bleibt erst einmal alles, wie es ist. Doch Gegner von IMR, die vor allem Lärm- und Staubbelästigung befürchten, brauchen nun keine Angst zu haben, dass die Firma noch schnell Fakten schaffen will. Die Genehmigungsanträge für die Anlage liegen bei der Bezirksregierung und werden nach dem Bundes-Immissionschutzgesetz behandelt. Das dauert noch Monate.