Einsatz in Monheim Feuerwehr birgt Toten in Brandwohnung
Monheim · Ein 43 Jahre alter Mann ist am Silvestermorgen von der Feuerwehr tot aufgefunden worden. In seiner Wohnung an der Hegelstraße in Monheim hatte es gebrannt. Die Kripo ermittelt.
Es klang zunächst wie ein gewöhnlicher Zimmerbrand. Doch als die Feuerwehr Monheim am Silvestermorgen in dem Mehrfamilienhaus an der Hegelstraße die Brandwohnung geöffnet hatte, konnte sie den 43 Jahre alten Bewohner nur noch tot bergen.
Wie die Feuerwehr mitteilt, wurde sie gegen sechs Uhr von (nur) einer Anruferin zu einem möglichen Zimmerbrand an der Hegelstraße alarmiert. „Zunächst deutete von außen wenig auf ein größeres Brandereignis hin“, berichtet Einsatz- und Wehrleiter Torsten Schlender. Dennoch: Wie bei jedem Brand ging die Feuerwehr sofort über Treppen und Drehleiter mit mehreren Trupps unter Atemschutz ins Haus und suchte den Brandherd.
Die Feuerwehrleute lokalisierten die Brandwohnung im vierten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses und öffneten gewaltsam die Tür. Sie fanden einen leblosen Mann und brachten ihn aus der Wohnung. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Bewohners feststellen.
„Trotz unseres schnellen und routinierten Vorgehens konnten wir in diesem Einsatz den Bewohner leider nicht mehr retten und mussten uns im Nachgang auf Brandbekämpfungsmaßnahmen in der Wohnung beschränken“, beschreibt Schlender die Situation.
Die Einsatzstelle, so Schlender, wurde an die Kriminalpolizei übergeben und eine entsprechende Nachsorge für Angehörige, Hausmitbewohner und Einsatzkräfte organisiert. „Die Mitbewohner des Hauses standen unter Schock“, so Schlender. Für die Mutter habe man eine Notfallseelsorge organisiert. Sie wohnt in der Nachbarschaft. „Nach dem Anruf, und es war nur einer, hatte keiner mit dieser dramatischen Wendung gerechnet“, sagt Schlender im Nachgang. Zumal, so beschreibt er den ersten Eindruck beim Betreten des Gebäudes, zunächst kein Brandgeruch zu bemerken war. Nur auf der Rückseite des Hauses sei etwas Rauch durch das Fenster gedrungen und habe den Weg zur Wohnung gewiesen. Dort habe nur ein Raum gebrannt, berichtet Schlender. Die vierte Etage des Mehrfamilienhauses sei kurzfristig für die Bewohner gesperrt worden.
Polizei geht nach Ermittlungen von einem Unglücksfall aus
Nach ersten Ermittlungen der Kriminalpolizei im Kreis Mettmann, die zeitgleich mit der Feuerwehr an der Hegelstraße eingetroffen war, handelt es sich vermutlich um einen tragischen Unglücksfall. „Wir haben den Toten in seinem Pflegebett gefunden“, sagt Polizeisprecher Daniel Uebber. Das Bett sei offenbar in Brand geraten. Der pflegebedürftige Mann habe allein in der Wohnung gelebt. Die Brandursache werde derzeit noch ermittelt.
Die Bewohner der vierten Etage konnten bereits am Vormittag wieder in ihre Wohnungen zurück, sagte Uebber.
Im Einsatz waren seitens der Feuerwehr die Hauptamtliche Wache, die Löschzüge Monheim und Baumberg der Freiwilligen Feuerwehr sowie zwei Rettungswagen und ein Notarzt.
Die Monheimer Feuerwehr rückte im ablaufenden Jahr zu etwa 1500 Einsätzen bei Brandbekämpfung und Technischer Hilfeleistung aus, 6500 Einsätze entfielen auf den Rettungsdienst. „Im Berichtsjahr 2022 konnten wir 20 Personen bei Bränden und 793 Personen bei technischen Einsätzen retten. In diesem Fall kam die Hilfe der Feuerwehr leider zu spät“, so der Wehrleiter.
Glimpflicher ist ein weiterer Einsatz der Feuerwehr in der Silvesternacht ausgegangen. An der Wilhelm-Leuschner-Straße war es im ersten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses zu einem Brand auf einem Balkon gekommen. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle und konnte die Brandausbreitung, auf die dazugehörige Wohnung verhindern. Verletzt wurde niemand. Die Polizei hat auch dort die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Insgesamt habe es drei Balkonbrände gegeben, so Schlender. Darüber hinaus habe die Feuerwehr zehn Containerbrände gelöscht sowie einen Pkw. „Die Rettungsdienstlage war für eine Silvesternacht mit etwa 20 Einsätzen recht ruhig“, bilanziert Monheims Wehrleiter. Die meisten seien nicht von Feuerwerkskörpern ausgelöst worden. „Übergriffe auf Einsatzkräfte waren nicht zu verzeichnen.“