Bilanz von Feuerwehr und Polizei So einsatzreich war die Silvesternacht 2023/24 in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Polizei und Feuerwehr waren zwischenzeitlich mit allen verfügbaren Einheiten gleichzeitig unterwegs. Weshalb sie ausrücken mussten.

Feuerwerk erleuchtet zum Jahreswechsel den Himmel über Rheydt und den Turm der Hauptkirche.

Foto: Carsten Pfarr

Die Böller flogen bereits seit Tagen, am Silvesterabend wurde es dann wirklich laut auf Mönchengladbachs Straßen. Zum Jahreswechsel knallte, blitzte, funkelte es am Nachthimmel, aber auch Sirenen waren am Abend und in der Nacht immer wieder zu hören. 116-mal ist die Polizei eigenen Angaben zufolge in der Silvesternacht (in der Zeit von 22 bis 6 Uhr) ausgerückt. Die Feuerwehr kommt auf 114 Rettungsdiensteinsätze – davon 72 Einsätze der Notfallrettung, in 23 Fällen war ein Notarzt beteiligt.

Aufgebot an Rettungskräften wurde für Jahreswechsel erhöht

Der Großteil des Einsatzgeschehens spielte sich nach Mitternacht ab. Viele Einsätze waren der Feuerwehr zufolge „auf zu hohen Alkoholkonsum zurückzuführen“. Bis zum Neujahrsmorgen (7 Uhr) rückte sie zu insgesamt 17 Kleinbränden von Unrat, Hecken oder Mülltonnen aus. In einigen Fällen musste das Übergreifen auf angrenzende Gebäude verhindert werden. Im Stadtteil Am Wasserturm kam es zu einem Küchenbrand im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses. Die Feuerwehr konnte die Ausbreitung der Flammen auf weitere Wohneinheiten und das Dach verhindern. Allerdings starben bei dem Feuer zwei Katzen in der Brandwohnung. In einer Tiefgarage in Rheydt wurde durch Feuerwerk die automatische Brandmeldeanlage ausgelöst. Insgesamt zählt die Feuerwehr 22 Brandschutzeinsätze und neun technische Hilfeleistungen.

Das gehört auch zum Jahreswechsel: An Neujahr sammel sich Böllermüll am Straßenrand – wie hier am Annaplatz in Windberg.

Foto: Carsten Pfarr

Feuerwehrchef Dirk Schattka beschreibt den Jahreswechsel als „durchaus einsatzreich“, spricht aber von einem vergleichbaren Aufkommen wie im Vorjahr. Damals war die Feuerwehr 132-mal ausgerückt. Gleichwohl hat die Wehr dieses Jahr aufgestockt: Die diensthabenden Kräfte des Rettungsdienstes der Berufsfeuerwehr (bestehend aus zehn Rettungswagen und zwei Notartzeinsatzfahrzeugen) wurden durch fünf Rettungswagen verstärkt, die mit Personal von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) besetzt waren.

In Spitzenzeiten waren alle 15 Rettungswagen eingesetzt. „Da es bei unseren Einsätzen oft um Verletzungen geht, können wir die Menschen nicht warten lassen“, betont Schattka. Deshalb sei in der Bewertung der vergangenen Jahre auch die Zahl der unterstützenden Fahrzeuge von vier (zum Jahreswechsel 2022/23) auf fünf erhöht worden.

Erfreulich: Keine Angriffe
auf Einsatzkräfte

Die Polizei bilanziert die Silvesternacht mit „durchschnittlich“. Von den 116 Einsätzen hingen 30 mit „Knallerei und Böllerei zusammen – zum Beispiel exzessives Zünden von Feuerwerk“. Weiter verzeichnet die Einsatzstatistik der Leitstelle fünf Sachbeschädigungen, neun einfache Körperverletzungsdelikte und zwei gefährliche Körperverletzungen. Zehn Personen wurden nach Fremdeinwirkung als leicht verletzt dokumentiert. Fünfmal war die Polizei wegen Ruhestörung vor Ort, aus Anlass von Streitigkeiten und wegen Randalierens kam es zu 17 Polizeieinsätzen. Platzverweise sprach die Polizei 33-mal aus, drei Personen kamen „aus gefahrenabwehrenden Gründen“, wie es heißt, ins Polizeigewahrsam.

Positiv hervorzuheben ist, dass weder die Mönchengladbacher Polizei noch die Feuerwehr von Übergriffen gegenüber Einsatzkräften berichten – anders als etwa in Solingen, Duisburg oder Berlin. Einem Polizeisprecher zufolge kam es auch zu keinen Widerstandshandlungen gegenüber Beamten. Auch Alkoholfahrten wurden bis zum Morgen nicht registriert.

(capf)