Pro Donna: „Was läuft, soll weiter laufen“
2570 Briefe gegen Sozialkürzungen der Bundesregierung hat der Sozialverband an die Abgeordnete Michaela Noll übergeben.
Langenfeld. Michaela Noll, CDU-Bundestagsabgeordnete des Südkreises, stand in der vollbesetzten Näherei von „Pro Donna“ an der Solinger Straße — vor sich einen übervollen Koffer mit 2570 unterschriebenen Briefen an sie und eine Unterschriftenliste an Arbeitsministerin Ursula von der Leyen. Um die Bundestagsabgeordnete herum standen Bürgermeister Frank Schneider und Fachbereichsleiter Ulrich Moenen, die Vorsitzende des Sozialdienstes Christlicher Frauen (CfK), Christiane Rommel, und Geschäftsführerin Angelika Fierus, dazu Fachbereichsleiterin von „Pro Donna“, Dorothea Domasik und ein enormes Aufgebot an Journalisten.
Es ging erneut darum, einen weiteren Schritt auf dem Weg zur Erhaltung der Arbeitsplätze bei „Pro Donna“ und der städtischen Gesellschaft gegen Arbeitslosigkeit (GGA) zurückzulegen. „Es geht um den Personenkreis, der sonst nie auf dem Arbeismarkt vermittelt worden wäre“, stellte Moenen fest. 60 GGA-Mitarbeiter und 53 Frauen des CfK-Projektes wären betroffen gewesen, wenn das ursprünglich vorgelegte Gesetz der Bundesregierung zur Neugestaltung des Arbeitsmarktes beschlossen worden wäre.
Michaela Noll hat mehrere Protestveranstaltungen in unserer Region besucht und die Erkenntnis gewonnen, dass eine andere Lösung gefunden werden muss. Sie glaubt, dass das gelungen ist, wie die jüngsten Meldungen aus Berlin hoffen lassen. „Was läuft und funktioniert, soll weiterlaufen, was zur Verunsicherung beigetragen hat, ist ’raus aus dem Entwurf“, sagte sie und fügte hinzu: „Ich glaube, wir haben jetzt ein vernünftiges Ergebnis gefunden.“
Entwarnung aber wollte Angelika Fierus noch nicht geben und wies darauf hin, dass viele der Frauen von „Pro Donna“ Familie und Kinder haben, denen mit dem CfK-Projekt die Aussicht auf ein menschenwürdiges Leben eröffnet wird. „40 bis 50 Prozent der Frauen, die bei uns begonnen haben, sind auf dem ersten Arbeitsmarkt vermittelt worden, zum Beispiel in haushaltsnahen Diensten“, so Dorothea Domasik.
Der Rat hatte bereits am Abend zuvor mit einer Resolution Beistand geleistet. In ihr wendet er sich gegen die von der Bundesregierung geplanten Änderungen am Arbeitsmarkt und die damit verbundene Kürzung der finanziellen Mittel. „Mit den konkreten Beträgen kann nach Ansicht der Träger entsprechender Maßnahmen eine qualifizierte Betreuung aber in keiner Weise auskömmlich finanziert werden“, heißt es wörtlich in der Resolution. In realitätsfernen Scheinwelten und ohne sozialpädagogische Begleitung werde es in Zukunft nicht mehr möglich sein, Menschen, die lange arbeitslos waren, für den ersten Arbeitsmarkt fit zu machen.