Rathaus-Center: Kaufpark zieht aus

Die Filiale in Monheim ist nicht rentabel. Der Centerbetreiber Phoenix sucht einen attraktiven Nachfolger.

Rathaus-Center: Kaufpark zieht aus
Foto: Anna Schwartz

Die Kaufpark-Filiale wird zum Jahresende das Rathaus-Center Monheim verlassen. Dies bestätigte Christian Schneider, Geschäftsführer der Michael Brüggen Kaufpark GmbH. Der Standort könne nicht nachhaltig rentabel betrieben werden. Als einen der Hauptgründe für die negative Geschäftsentwicklung führt Schneider die Konkurrenz durch den Edeka-Markt im Monheimer Tor an. Außerdem sei die Center-Lage für Kaufpark nicht mehr attraktiv, erklärte er und verweist auf Leerstände und den insgesamt „nicht mehr so interessanten“ Ladenbesatz. Schon die von der Stadt geförderte Ansiedlung der Kaufland-Filiale an der Friedrichstraße habe Kaufpark Umsatzeinbußen zugefügt. „Insgesamt wurde der Standort nicht mehr so gut angenommen“, sagte er.

Die „Michael Brücken Kaufpark GmbH“ ein Opfer der städtischen Wirtschaftsförderung? „Es war ja politischer Wille, als Frequenzbringer einen Lebensmittelmarkt im Monheimer Tor anzusiedeln“, sagt Schneider. Das Unternehmen ist derzeit noch mit einer weiteren Filiale an der Sandstraße in Baumberg vertreten — wo ebenfalls ein Edeka-Markt eröffnet wurde. „Wir hatten uns auch massiv um den Standort an der Berghausener Straße bemüht, hatten aber nicht die gleichen Chancen, ihn zu belegen“, bedauert Schneider. Den Mitarbeitern seien alternative Arbeitsplätze in anderen Filialen angeboten worden. „Wo das nicht gewollt ist, bieten wir einen Sozialplan.“

Die negative Darstellung des Rathaus-Centers wertet Rathauscenter-Betreiber Stephan Schnitzler als billige Retourkutsche, nachdem die Phoenix development GmbH als Eigentümerin den zum 31. Dezember auslaufenden Mietvertrag nicht verlängert hat. „Der Mieter Kaufpark hat uns ein Angebot gemacht, das wir nicht annehmen wollten. Wir wollen das Rathaus-Center anders aufstellen“, erklärte Schnitzler. Er befinde sich in Verhandlungen mit anderen Lebensmittelkonzernen. „Der Markt soll dann ein wirklicher Magnet sein, um die Frequenz zu verstärken.“

Der Phoenix-Prokurist betont, dass sich das Center in den zwei Jahren seit der Übernahme gut entwickelt habe. Die Vermietungsquote betrage 96 Prozent. Nachdem jüngst der Mietvertrag für einen hochwertigen Asia-Imbiss unterzeichnet worden sei, sei jetzt nur noch ein Ladenlokal mit 60 Quadratmeter Fläche unbesetzt.

Nach mehreren Investitionen (siehe Info-Box) sei man aktuell dabei, die Heizungsanlage zu erneuern. „Das senkt dann auch die Nebenkosten für die Mieter“, so Schnitzler. Außerdem sei es in diesem Jahr gelungen, neben dem Einzelhandel einen zweiten Schwerpunkt zum Thema Gesundheit zu etablieren. Zusätzlich zu einem Physio- und einem Ergotherapeuten ist vor vier Wochen ein Augenarzt eingezogen, der damit eine Lücke in der medizinischen Versorgung in Monheim schließt.