Recyclinghof lockt immer häufiger Metalldiebe an

In den vergangenen fünf Wochen gab es allein in Langenfeld sieben nächtliche Einbrüche auf das Betriebshofgelände.

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Der Langenfelder Betriebshof an der Hausinger Straße scheint für Metalldiebe ein lohnenswertes Ziel zu sein. Innerhalb der vergangenen fünf Wochen registrierte die Polizei dort sieben nächtliche Einbrüche. „Solch eine Häufung auf einem einzigen Wertstoffhof habe ich noch nicht erlebt“, sagt Ulrich Löhe, langgedienter Sprecher der Kreispolizei Mettmann. „Aber der Metallklau boomt wegen des Preisanstiegs bei Kupfer und Stahl. Und da bedienen sich manche Ganoven nicht nur auf Baustellen, sondern greifen offensichtlich auch gerne bei gesammeltem Schrott zu.“

Die Serie der nächtlichen Einbrüche auf dem Eckgrundstück Hausinger-/Hansastraße begann am 6. Juni. Nach Angaben von Betriebshof-Chef Bastian Steinbacher hatten es die Täter nicht nur auf Altmetall abgesehen. „Uns wurden auch sieben Kettensägen und eine große Wasserpumpe im Wert von etwa 10 000 Euro gestohlen.“ Welche Mengen an Schrott entwendet wurden, vermochte Steinbacher nicht zu sagen. Weil die Vergütung für das am Betriebshof abgegebene Metall in die städtischen Müllgebühren eingerechnet wird, ergebe sich in Anbetracht der Vielzahl von Diebstählen auf alle Fälle ein erheblicher Schaden. „Hinzu kommt der Aufwand, jedes Mal die Polizei einschalten zu müssen.“

Nach Angaben von Bau-Fachbereichsleiter Ulrich Beul wurden mehrere Vorkehrungen getroffen, um den Betriebshof vor Einbrechern besser zu schützen. „Wir haben auf dem Gelände die Zäune auf 3,20 Meter erhöht, die Kameraanlage und die Beleuchtung verbessert.“ Zudem seien weitere Schlösser angebracht worden.

Beim dritten der genannten sieben Einbrüche hatte die Polizei am 10. Juni auf dem Betriebsgelände einen 32-jährigen Langenfelder erwischt, dessen Komplize trotz Einsatzes eines Hubschraubers flüchten konnte. Doch bereits eine Woche später setzte sich die Serie auf dem Areal fort.

Anders als in Langenfeld sind in Monheim nach Auskunft des städtischen Bereichsleiters Andreas Apsel sowohl der Bau- als auch der Wertstoffhof von solch einer Einbruchsserie bislang verschont geblieben. Doch der Metalldiebstahl vor allem auf Baustellen häuft sich in letzter Zeit laut Löhe auch in der Gänselieselstadt. „Die Täter wohnen meist am Ort oder in der näheren Umgebung“, meint der Polizeisprecher mit Blick auf Festnahmen in jüngster Zeit wie etwa auf einer Baustelle an der Weberstraße in Langenfeld oder am Berliner Ring in Monheim, wo die neue Musikschule errichtet wird.

„Einheimische wissen, wo sie die gestohlene Ware schnell zu Geld machen können, und wenn sie auf einer Baustelle etwas gestohlen haben, kommen sie mitunter ein weiteres Mal dorthin“, erläutert Löhe. Im Gegensatz zu Wohnungseinbrüchen oder etwa Autodiebstählen treten nach Löhes Worten reisende Banden bei solchen Straftaten auf Baustellen oder auch in metallverarbeitenden Betrieben nur selten in Erscheinung.