In Monheim sollen Kreuzfahrtschiffe vor Anker gehen
Die Anlegestelle soll eine Million Euro kosten. Das Wasser- und Schifffahrtsamt prüft jetzt die Pläne.
„Wenn man Monheim erstmals wieder vom Rhein her anfahren könnte, das wäre toll.“ Stadtplaner Thomas Waters gerät ins Schwärmen, wenn er die Pläne für den Schiffsanleger betrachtet. 88 Meter weit soll der Steg in den Rhein ragen. „Dort soll schließlich jede Klasse von Passagierschiffen festmachen können, Schiffe bis zu 135 Metern Länge.“ Auf der Uferseite des Anlegers sollen die Boote von Feuerwehr und DLRG Liegeplätze erhalten.
Der Steg führt direkt von der Rheinpromenade auf das Schiff. Im Wasser ruht er auf zwei Schwimmpontons sowie Pfosten, die tief in den Flussboden gerammt sind. Die Länge des Stegs begründet Waters damit, dass er möglichst nah an den schiffbaren Teil des Rheins heranreichen müsse. „Von der Größe gibt es nicht viele am Rhein.“
Das Ingenieurbüro, das die Bauzeichnung für die Stahlkonstruktion angefertigt hat, und etliche angefragte Reedereien hätten aber ausgesagt, dass das Segment der Flusskreuzfahrt stark wachse, die Liegekapazitäten für die großen Schiffe aber begrenzt seien. Eine Million Euro soll diese Version nun kosten. Wenn auch die Bezirksregierung die wasserrechtliche Erlaubnis erteilt, könnte der Anleger ab 2016 „das Tor zur Welt“ öffnen.
In Vertretung für den Bund als Eigentümer des Rheins und aus strom- und schiffspolizeilicher Sicht prüft das Wasser- und Schifffahrtsamt das Vorhaben. „Die Frage ist, ob von der Anlage eine Gefahr für die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs ausgeht“, erklärt Markus Neumann, der den Außenbezirk Köln leitet. Das heißt: Behindert der Anleger die Fracht- und Passagierschiffe in irgendeiner Form beim Manövrieren? Tabu für jegliche Bauwerke ist die 150 Meter breite Fahrrinne. Im Rahmen der Statikprüfung geht Neumann dann den Fragen nach, ob die Galben der Strömung standhalten können und wie es um das Verhältnis der Steglänge zu den unterschiedlichen Rheinpegeln steht, die bis zu zehn Metern differieren können. Denn mit dem Wasserstand ändert sich auch der Winkel der Rampe.
Da Rheinschiffe, die gegen den Strom fahren müssen, langsam sind, ist Monheim für die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrts AG zu weit entfernt. „Die Fahrt von Köln nach Düsseldorf dauert drei Stunden“, sagt Nicole Becker. Deshalb sei Düsseldorf nur ein Rundfahrtenstandort. Die KD-Linie konzentriere sich auf die touristisch interessanten Rheinabschnitte, den Mittelrein, so Becker.