Rolf D. Gassen: „Langenfeld hat sich prächtig entwickelt“
Fast 25 Jahre hat der Liberale an der neuen Stadt mitgebaut. Jetzt tritt er von der politischen Bühne ab.
Langenfeld. Von der Terrasse seines Hauses am Ludoviciweg fällt der Blick auf einen klaren Gartenteich, der über eine treppenförmig angelegte kleine Mauer von einem Brunnen ständig mit frischem Wasser versorgt wird.
Dahinter steht dicht gewachsenes Strauchwerk - eine Oase für die Seele. Und dennoch liebt Rolf D.Gassen nicht nur seinen Garten. Genauso gern joggt und wandert er in dem 22 Hektar großen Landschaftspark Fuhrkamp, der nur ein paar Gehminuten entfernt liegt.
"Um dieses weitgehend sich selbst überlassene Stück Natur habe auch ich jahrelang gekämpft und viele Bürger dafür mobilisiert. Unser Widerstand gegen die dort geplante Auskiesung oder ein Gewerbegebiet war erfolgreich. Darauf bin ich stolz", sagt der knapp 67-Jährige.
Gassen zählt zu den bekanntesten Liberalen Langenfelds. Der Vater des gebürtigen Remscheiders war mit Walter Scheel in einer Nachtjägertruppe der Luftwaffe. Auch sein Sohn hat ein enges Verhältnis mit dem Ex-Bundespräsidenten aus Solingen gepflegt und diesem natürlich zu dessen 90. Geburtstag vor ein paar Wochen gratuliert. "Liberale wie Walter Scheel haben mich geprägt, deshalb bin ich in die FDP eingetreten", sagt er.
Als Gassen 1975 nach Langenfeld zog, begann zugleich seine politische Arbeit auf kommunaler Ebene. Persönliche Vorbilder waren Ex-Stadtdirektor Hans Koch und Franz Zündorf, der die FDP in Langenfeld mit gegründet hatte.
1978 übernahm Gassen den Vorsitz der Ortspartei und übte diese Funktion bis 1986 aus. 1984 zog er in den Rat ein, dem er bis Ende dieser Legislaturperiode angehört. Er kandidiert nicht noch einmal in vorderster Reihe.
"Deshalb werde ich aber nicht zu einem unpolitischen Menschen mutieren", versichert er. So tritt Gassen erneut bei der Wahl am 30. August in seinem Wahlbezirk Richrath-Zentrum an, wo er schon um die 18Prozent der Stimmen gewonnen hatte.
"Ich glaube, die vergangenen 25 Jahre waren die spannendsten in der Geschichte der Stadt", sagt er. Als Ratsmitglied, davon mehr als 22 Jahre als Fraktionsvorsitzender und 15 Jahre lang als Bürgermeister-Stellvertreter, hat er die Entwicklung Langenfelds mitgestaltet.
"Wir haben einen Riesensprung gemacht, was die Stadtmitte angeht. Unter dem Strich hat sich die Stadt prächtig entwickelt. Wenn 2010 das heutige Hertie-Kaufhaus mit neuem Konzept wiedereröffnet, ist das Zentrum komplett", meint er.
Besonders stolz ist Gassen darauf, dass er als Mitautor wesentlich am 13-Punkte-Sparprogramm für den städtischen Etat beteiligt war, das den Weg zur schuldenfreien Stadt ebnete.
Gassen: "Ich habe viel Energie für die politische Arbeit aufgebracht und musste dabei die Familie vernachlässigen. Heute freue ich mich, dass unsere Kinder Marcel und Nadine mit ihren Familien in Langenfeld geblieben sind. Es gibt engen Kontakt und viel Freude über das Enkelkind."