Dabei attestierte sie Angela Merkel bei deren Besuch bei "Georch Busch und Sakotzi" einen "schwer rustikalen Charme", den sie mit der "hormonellen Unterforderung" der Kanzlerin erklärte. Amüsant und herrlich verquast gab Mia Mittelkötter ihre Sicht der Dinge preis. Dabei erinnerte nicht nur das gerollte "R" immer wieder an den Dialekt, durch den sich auch der ehemalige Vizekanzler Müntefering auszeichnete - dieser freilich weniger offensichtlich als die resolute Mittfünfzigerin auf der Schaustall-Bühne.

Herrlich witzig war ihre Version der Schöpfungsgeschichte, die kurz den "Jupp’ am Kreuz" streifte und dann auf die Fragen zu sprechen kam, die als ungelöste Geheimnisse der Schöpfung gelten. Warum brauchen Männer ständig Aufmerksamkeit? Warum ist die Kommunikation zwischen Mann und Frau so problematisch, und warum gibt es einen Göttergatten, aber keine Göttergattin?

Nach 30 Minuten als Mia Mittelkötter legte Lioba Albus Perücke, Glitzerbluse und Damenhandtasche ab und spielte sich selbst. Ein gewagter Kontrast, der bei einigen Zuschauern für Irritationen sorgte. Statt über ihren "lettagonischen" Mann zu lästern, ging die wirkliche Lioba Albus gezielt auf Männersuche. "Schluss mit parasitären Egomanen. Ich biete einen Stellplatz für ein verelendetes Männermodell", rief sie und verschreckte ihre männlichen Zuhörer in der ersten Reihe gewaltig.

Nicht nur einmal wechselte sie an diesem Abend das Kostüm und sorgte für launige Unterhaltung und jede Menge Lacher. Es war eine gelungene Eröffnung der Reihe "Spaß.Gesellschafts.Abende", die am kommenden Dienstag um 20 Uhr fortgesetzt wird. Dann ist Jochen Malmsheimer mit seinem aktuellen Programm "Halt mal, Schatz!" zu Gast. Karten kosten 14 Euro, ermäßigt 11Euro und können unter Telefon 794926 reserviert werden.