Vereine in Monheim: Die Suche nach einem Dach über dem Kopf

Wegen der Baupläne der Stadt müssen 13 Einrichtungen umziehen. DLRG und Pfadfinder sind die schwierigsten Fälle.

Monheim. In der vergangenen Woche hat der Stadtrat den Weg für den Bau von Rathaus-Center III und Kompetenzzentrum geebnet und außerdem den Verkauf städtischer Fläche an der Krischerstraße beschlossen. Insgesamt 13 Vereine, Verbände und soziale Einrichtungen sind aktuell an der Körnerstraße, am Rathausplatz und an der Krischerstraße beheimatet. Sie brauchen nun ein neues Domizil. Während die Suche für einige Einrichtungen unproblematisch ist, könnte sich eine Lösung für die DLRG und den Deutschen Pfadfinderbund schwieriger gestalten.

Rund 120 Jugendliche haben ihr Hauptquartier derzeit an der Krischerstraße 35. Dort nutzen die Pfadfinder einen großen Gruppenraum, eine Werkstatt, zwei Küchen - und vor dem Haus die große Wiese, die oft als Zeltplatz genutzt wird. Der Bau soll abgerissen und zur Vermarktung freigegeben werden - womöglich entstehen Wohnhäuser, vielleicht auch Büros. In ersten Gesprächen hat die Stadtverwaltung den Verantwortlichen Kellerräume im Bürgerhaus oder im neuen Kompetenzzentrum als neues Zuhause angeboten. Doch Pfadfinder-Sprecher Johannes Wörtler sagt: "Wir sind anspruchsvoller." Ähnlich liegt der Fall bei der DLRG, die am Rathausplatz momentan Büros, Gruppen- und Schulungsräume nutzt.

In der Stadtverwaltung sind diese "Problemfälle" bekannt. Verwaltungssprecher Michael Hohmeier sagt: "Wir werden für alle eine Lösung finden." Alle Betroffenen betonen, dass die Gespräche in sachlicher Atmosphäre verlaufen.

Doch die Alternativen sind rar: Im Raum stehen der Einzug ins VHS-Haus oder ins Sojus7. Beide Gruppe benötigen auch eine große Außenfläche. Da käme die Wiese vor dem DLRG-Bootshaus in Frage. Kurt Hundenborn, Leiter des Gebäudemanagements, sagt: "Es drängt zumindest für die Pfadfinder überhaupt nicht. Sie können noch einige Zeit an der Krischerstraße bleiben." Doch Michael Hohmeier kündigt an: "Wir werden womöglich nicht alle Wünsche zu hundert Prozent erfüllen können."

Untermieter Der Bau des Kompetenzzentrums genannten Neubaus an der FriedenauerStraße soll noch im kommenden Jahr angegangen und fertiggestellt werden. Darin sollen das Beratungs-Centrum, die Jugendberatung und die heilpädagogische Tagesgruppe Krischerstraße ein neues Domizil finden.

Name Als Kompetenzzentrum will die Stadtverwaltung das Gebäude dann aber nicht führen. Es gebe schon genügend Kompetenzzentren im Kreisgebiet, so Verwaltungssprecher Michael Hohmeier. Davon wollen sich die Monheimer absetzen. Ein neuer Name werde derzeit im Rathaus diskutiert.

Folge Erst nach Fertigstellung des Baus soll das Gebäude an der Krischerstraße abgerissen werden.