Schulen: Stadt behält ihren Kurs bei
An den Plänen zur Zusammenlegung von Haupt- und Realschule will der Bürgermeister nichts ändern.
Monheim. Eigentlich sollte es nur um die Anzahl der Elterninformationsabende gehen. Doch es wurde eine Grundsatzdiskussion um die Frage nach Sinn und Zweck der neu einzuführenden Schulform — und sie zog sich über mehrere Stunden.
Als die Ratsmitglieder am Mittwochabend den Saal betraten, lag auf ihren Tischen bereits ein Eckpunktepapier, auf dem die neuesten Entwicklungen der NRW-Schulpolitik zusammengefasst waren: Die rot-grüne Minderheitsregierung und die CDU-Opposition hatten nach monatelangem Streit einen Kompromiss zur Zukunft des Schulsystems erzielt. Sie einigten sich auf die Bildung einer neuen „Sekundarschule“, die die Jahrgänge fünf bis zehn umfasst und keine eigene gymnasiale Oberstufe hat. Der Konsens ist verfassungsrechtlich abgesichert.
Bürgermeister Daniel Zimmermann erklärte: „Die Verwaltung hat das Eckpunktepapier studiert und kommt zu dem Schluss, dass die Sekundarschule sehr genau dem entspricht, was in Monheim als Gemeinschaftsschule geplant wird.“ Es sei festgelegt, dass die Sekundarschule keine eigene Oberstufe habe, und „das hatten wir auch in Monheim so vorgesehen“, sagte Zimmermann. Es sei daher kein neuer Beschluss notwendig, wenn es um die Frage nach der Anzahl der anberaumten Informationsabende über die neue Schulform gehe — lediglich der Name müsse ausgetauscht werden.
Einstimmig beschlossen die Ratsmitglieder die Auflösung der Anton-Schwarz-Hauptschule. Bei der Abstimmung darüber, ob dem Wunsch der Schulen nach zwei statt wie geplant drei Informationsabenden nachgekommen wird, entfachte sich jedoch die Grundsatzdiskussion. Werner Goller warnte davor, sich zu früh auf einen Kooperationspartner der Sekundarschule für die Oberstufe zu fixieren. Denn zuvor war bei der möglichen Einrichtung der Gemeinschafts- jetzt Sekundarschule als Ersatz für Haupt- und Realschule lediglich vom Otto-Hahn-Gymnasium als Kooperationspartner für die Oberstufe die Rede gewesen — später hatte aber auch die Peter-Ustinov-Gesamtschule Kooperationsbereitschaft signalisiert.
„Warum sollten wir ein funktionierendes Schulsystem aus Gesamt-, Real-, und Gymnasium überhaupt kaputt machen?“, warf die CDU ins Feld. Lisa Riedel (Peto) entgegnete: „Wir zerstören hier nichts, wir schaffen etwas Neues. Die Auflösung der Hauptschule ist kein willkürlich gefasster Beschluss, sondern gesetzlich vorgegeben.“ Die Gesamtschule könne die Hauptschüler aus vielerlei Gründen nicht aufnehmen. Sie könne ihre Schüler aus anderen Städten nicht zugunsten der Hauptschüler abweisen.
Die Eltern der Dritt- und Viertklässler sollen nun erst einmal sagen, was für eine Schulform sie eigentlich mehrheitlich wollen. Eine entsprechende Befragung war im Ausschuss, nach zum Teil polemischer Diskussion gegen die Stimmen der CDU, auf den Weg gebracht worden. Vom 12. bis 16. September werden die Fragebögen verteilt.