Seniorenbüro: Eine feste Bank für Senioren
Seit mehr als zehn Jahren wird geholfen. Die Ehrenamtler hoffen ebenso wie der Bürgermeister, dass es wieder einen Beirat geben wird.
Monheim. Der eine oder andere glaubt vielleicht, dass derzeit die ehrenamtliche Arbeit der Senioren zum Stillstand gekommen ist. Schließlich ist deren Beirat nicht mehr aktiv. Nachdem fünf der neun Mitglieder zurückgetreten sind, allesamt aus der Senioren Union, liegt das Gremium auf Eis.
„Es gab keine überparteiliche Arbeit mehr“, hieß es in der Begründung der Zurückgetretenen an die Adresse der drei SPD-Senioren von 60 plus. Und trotzdem, fast schon im Stillen, gibt es in Monheim nach wie vor eine Anlaufstelle für die ältere Generation: das Seniorenbüro.
Im vergangenen Sommer hatte die Einrichtung mit zehnjährigem Bestehen ein kleines Jubiläum. Die Ehrenamtler hielten sich bescheiden zurück. Nun aber drängen sie nach vorn. Denn durch den lahm gelegten Seniorenbeirat solle nicht der Eindruck entstehen, es gebe in Monheim keine Seniorenarbeit mehr.
„Wir sind zwar nicht mit dem Gremium zu vergleichen. Das hat andere Aufgaben, muss Anliegen unserer Generation der Politik vortragen. Aber wir helfen im Alltag“, sagen Inge Lange, Harald Senft und Joseph Binder.
Sie sind drei der zurzeit fünf aktiven Ehrenamtler. Jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr ist Sprechstunde. Die Themen sind gemischt. „Der eine fragt, wie er an einen Schwerbehindertenausweis kommt. Der andere fragt nach Essen auf Rädern“, nennt das Trio einige Beispiele.
Es vermittle dann an die zuständigen Einrichtungen und arbeite eng zusammen mit der Pflege- und Wohnberatung der Stadt. Typisch sei auch die Frage nach Haushaltshilfen. Dann werde zum Beispiel an die Ehrenamtsbörse im Rathaus verwiesen.
Es sind keineswegs nur Senioren, die den Kontakt suchen. Es kommen auch Angehörige, um sich nach Pflegehilfen zu erkundigen. Aber auch besorgte Hausbewohner finden den Weg ins Seniorenbüro, weil sie sich Sorgen machen um den älteren Nachbarn, der hoch betagt ständig stürze.
Das Trio aus dem Seniorenbüro findet es schade, dass der Beirat nicht mehr aktiv ist. Aber sie bestätigen, dass eine überparteiliche Arbeit dort tatsächlich nicht mehr möglich gewesen sei. „Vielleicht kann der Bürgermeister ja wirklich in Gesprächen etwas bewegen“, hofft Inge Lange.
Tatsächlich sucht will Daniel Zimmermann das Gespräch zu den verbliebenen Vertretern im Seniorenbeirat. „Der Termin ist wahrscheinlich in der ersten Februarhälfte. Denn so kann es nicht weitergehen“, sagt er.
Schließlich habe der Rat ausdrücklich den Auftrag erteilt, dass die Senioren ihr eigenes Gremium erhalten. Einfach nur Neuwahlen sind für den Bürgermeister nichts: „Ohne Lösungswege bleiben die Probleme die gleichen.“