Städtische Denkmäler öffnen ihre Pforten
Am Sonntag, 11. September, können auch eigentlich geschlossene Stätten besucht werden.
Langenfeld/Monheim. Gemeinsam Denkmale erhalten: Das ist das Motto des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September. Mit Führungen und Aktionen soll den Besuchern vermittelt werden, wie wichtig gemeinschaftliches Handeln zum Erhalt historischer Gebäude ist. In Langenfeld und Monheim können zwölf Denkmale besichtigt werden.
Darunter ist der rekonstruierte Langenfelder Schalenschneider-Kotten im Volksgarten am Berliner Platz. Die ehemalige Messergriffwerkstatt von Wilhelm Jacobs mit Originalinventar aus dem Jahr 1920 wurde nach seinem Tod verwahrt. In einer Initiative von Stadt, Förderverein Stadtmuseum und Unternehmern wurde sie 2006 im Glashaus wieder aufgebaut.
Auch die Wasserburg Haus Graven in Langenfeld-Wiescheid, die nach ihrer Erbauung im 13. Jahrhundert während des 30-jährigen Krieges fast gänzlich zerstört wurde, ist im Programm. Dabei werden Räumlichkeiten zu sehen sein, die der Öffentlichkeit ansonsten vorenthalten bleiben, wie die Motte Schwanenmühle
Haus Bürgel in der Urdenbacher Kämpe ist ein gut erhaltenes spätantikes römisches Kastell aus dem vierten Jahrhundert, welches in einer der letzten natürlichen Auenlandschaften gelegen ist. Seit dem ersten Jahrhundert wurde das heutige Naturschutzgebiet von Römern besiedelt. In der Neuzeit zu einem Gut gewandelt, steht es heute unter Denkmalschutz. Es beherbergt nicht nur ein Römisches Museum, sondern auch eine Biologische Station sowie eine Pferdepension und Kaltblutzucht.
In der Monheimer Altstadt öffnet die schmucke Marienkapelle ihre Tür. Die 1514 errichtete und 1884 restaurierte spätgotische Wallfahrtskapelle ist eine Backsteinhalle mit neugotischen Formen im Dachreiter. Sie ist unmittelbar am Rhein gelegen.
Der Schelmenturm in der Monheimer Grabenstraße ist ein 26 Meter hohes Bauwerk, das von der Befestigungsanlage aus dem Jahr 1425 übergeblieben ist. Damals diente die Anlage dem Schutz der Freiheit. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Turm als Stadtgefängnis umfunktioniert, bevor er 1972 restauriert wurde. Heute ist in ihm unter anderem das Standesamt der Stadt Monheim untergebracht.
Ebenfalls auf der Grabenstraße kann die ehemalige Holzschuhwerkstatt besucht werden. Im 16. Jahrhundert wurde das private Fachwerkhaus errichtet. Die Werkstatt befand sich im Keller.
Der Spielmann ist eine im 18. Jahrhundert erbaute Gaststätte. Benannt ist sie nach einer bergischen Sagenfigur. Das Gebäude, das auch als Wohnhaus diente, hat eine historische giebelständige Fachwerkfassade und ist seit 1976 unbewohnt.
An der Zollstraße befinden sich das Zollhäuschen und das Zollhaus 1257. Die Zollstätte von 1257, mit welcher die Grafen und Herzöge von Berg Landzoll erhoben dient heute nur noch als Gastronomie.
Ein weiteres spannendes Denkmal in der Monheimer Altstadt ist die katholische St.-Gereon-Kirche. Die älteste urkundliche Erwähnung ist auf 1180 datiert. Ihr Turm ist mit Wach- und Verteidigungsfunktionen ausgestattet. In der Bombennacht vom 21. Februar 1945 wurde sie nahezu völlig zerstört.
Gut Großer Hof, eine fränkische Hofanlage aus dem 18. Jahrhundert, ist am Sonntag ebenso einen Besuch wert. Vermutlich ist das Gut der Überrest einer alten Burg. Das sonst nicht der Öffentlichkeit zugängliche Grundstück liegt an der Hofstraße.
Außerdem können die Marienburg Monheim und das Kutscherhaus im Schloßpark besucht werden. Die Burg wurde 1879/80 als Sommerresidenz für den Reichstagsabgeordneten Eugen von Kesseler erbaut. Heutzutage ist sie als Tagungscenter, Grillakademie und Veranstaltungsort für Hochzeiten eine beliebte Adresse. Weitere Informationen zum Tag und zu den Pogrammpunkten gibt es im Netz.
www.tag-des-offenen-denkmals.de