Umweltschutz: Bessere Luft in zehn Jahren

Insgesamt neun Millionen Euro sollen in den Umweltschutz investiert werden.

Langenfeld. Das Dach der Reitsporthalle in Langfort hat ein neues Gesicht erhalten. In den vergangenen Wochen wurde es mit Sonnenkollektoren ausgerüstet — ein kleiner Baustein zum Klimaschutz in Langenfeld. Eine Sondersitzung des Bau- und Verkehrsausschusses und des Planungs- und Umweltschusses beschäftigte sich mit dem Klimaschutzkonzept, das bei allen Fraktionen grundsätzliche Zustimmung fand.

Am 6. Dezember werden die gleichen Ausschüsse erneut beraten und einen Empfehlungsbeschluss fassen, am 13. Dezember wird der Rat das für ein Jahrzehnt angelegte Konzept verabschieden. Bereits im Etat 2012 sind 250 000 Euro für verschiedene Maßnahmen vorgesehen. Insgesamt wird mit Investitionen für den Umweltschutz zwischen sieben und neun Millionen Euro gerechnet, doch handelt es sich dabei nicht um endgültige Zahlen. Umwel³tschutz-Koordinator Jens Hecker werden eine Volltags- und eine Teilzeitkraft zur Seite gestellt, damit die verschiedenen Aufgaben zügig und gründlich erledigt werden können.

Andreas Hübner von der Wuppertaler Firma Gertec GmbH-Ingenieurgesellschaft, die für 50 000 Euro ein Gutachten erstellte, legte dem Ausschuss eine sehr gut gegliederte Übersicht der notwendigen Maßnahmen vor, wobei jene, die Priorität genießen, besonders hervorgehoben wurden. Das trifft vor allem auf drei zu: Die Sanierung älterer Gebäude soll, um Energie zu sparen, so unbürokratisch wie möglich vorangebracht und dem Bau von Windkraftanlagen Vorrang eingeräumt werden.

Schließlich ist einer der Schwerpunkte ein Strategiekonzept Radverkehr, zum Beispiel die Einrichtung von Schnellradwegen und die Optimierung für den Radverkehr. Einem Förderprogramm Altbausanierung kommt neben der Energieeinsparung auch Bedeutung für Energieberatung und das örtliche Handwerk zu, das für Qualität bürgt.

Ein besonders kritisches Kapitel betrifft den Bau von Windkraftanlagen, die bei vielen in der Nähe Wohnenden Protest — auch schon bei Ansätzen für eine Planung — ausgelöst haben. Jedes größere Neubauprojekt müsse den Charakter einer „Klimaschutzsiedlung“ haben, legte der Gutachter den Parlamentariern nahe. Da bot sich Bürgermeister Frank Schneider die Gelegenheit, zu betonen, dass zum Beispiel für das Projekt alte Feuerwache/Stadtwerke, wo Neubauten entstehen sollen, oder für jenes an der Düsseldorfer Straße südlich des Berghausener Blumentopfs, gar nichts anderes in Frage käme.

Die ganze Fülle der Klimaschutzprojekte nannte Dieter Braschoß (CDU) „eine kleine Revolution“. Helmut Konrad von den Grünen meldete Zweifel an, ob das alles zu verwirklichen sei, „aber wir wollen mal optimistisch sein“.

Joachim Herzig (SPD) mochte für seine Fraktion das Konzept „vom Grundsatz her unterstützen“, zeigte sich jedoch skeptisch, „ob die Bereitschaft zur Realisierung so intensiv ist, wie es jetzt gesagt wird.“ Aber allen ist klar, dass mit dem Klimaschutzkonzept „enorme Aufgaben auf die Stadt, aber auch jeden einzelnen Bürger zukommen“.