Vogelschutz: Kreis verbietet Dreck-weg-Tag
Baumberger Bürgerverein ist sauer. Zum ersten Mal dürfen die Bürger nicht sauber machen, weil Vögel brüten.
Monheim. Seit mehr als 30 Jahren räumen die Baumberger im Februar oder März ihren Rheinabschnitt auf. Bis zu zwei Tonnen Müll sammeln sie dabei jedes Jahr. Jetzt hat der Kreis Mettmann dem Bürgerverein (BAB) als Veranstalter den Dreck-weg-Tag am 29. März verboten.
Die Begründung sorgt bei den Vereinsmitgliedern für Unverständnis. Eine Vogelart, die zur Zeit der Aktion in eben diesem Gebiet brütet, soll geschützt werden. So zumindest die Aussage der Untereren Landschaftsschutzbehörde. „Es ist schon etwas merkwürdig, dass wir all die Jahre dort aufräumen durften und es plötzlich nicht mehr geht“, sagt Heymann. „Wir haben immer erst im Nachhinein erfahren, dass so eine Veranstaltung stattgefunden hat“, sagt Daniela Hitzemann, Sprecherin der Kreisverwaltung. „Sonst hätten wir sicherlich schon vorher was gesagt.“
Kurios findet Heymann zudem, dass der Urdenbacher Bürgerverein — seit zehn Jahren findet die Aktion als Gemeinschaftsaktion mit den Düsseldorfern statt — aufräumen darf. „Der Düsseldorfer Rheinabschnitt liegt im Landschaftsschutzgebiet, da sind die Regeln nicht so streng“, sagt Hitzemann. „In Monheim ist Naturschutzgebiet. Da dürfen die Wege nicht verlassen werden.“ Ab dem 1. März ist zudem Brütezeit, das verschärft die Situation.
Helmut Heymann ist ratlos. Absagen oder einen früheren Termin finden, komme nicht in Frage. „Zu viele sind vorher mit dem Bau des Karnevalswagens beschäftigt.“ Bleibt das Aufräumen, ohne dabei die Wege zu verlassen. „Das wäre okay“, sagt Hitzemann.