Wohnungsbrand: Mieterin: Ich zittere jetzt noch
Wilma Tappert (71) warnt arglose Bewohner vor der Gefahr, die in ihrer Wohnung lauert.
Langenfeld. Berghausen, gestern um 10.45 Uhr: Dicke tiefschwarze Rauchschwaden wabern am Wohnzimmerfenster der Berghausenerin Wilma Tappert vorbei. Ein beißender Geruch zieht durch alle Wände. "Ich dachte nur: Wer fackelt denn da wieder was ab bei der Hitze?", sagt die 71-Jährige später. Sie geht nach draußen und fragt ihre Nachbarin, die im zweieinhalbgeschossigen Haus Treibstraße 8 wohnt: "Kommt das von Euch?" "Nein!" antwortet die Frau. Doch da irrte sie sich. Wilma Tappert schaut nach oben und entdeckt, dass dichter Qualm aus der Dachgeschosswohnung der Nachbarswohnung strömt. "Bei Euch brennt’s!", schreit die Seniorin.
"Wir sind dann nichts wie raus! Ich zittere jetzt noch", sagt die mitgenommene Mieterin, die namentlich nicht genannt werden will. Zusammen mit ihrem Ehemann verfolgte sie von der Straße aus, wie Feuerwehr und Polizei innerhalb weniger Minuten anrückten. Während die Polizei die Straße absperrt, versuchten die Brandbekämpfer zu retten, was zu retten ist. Sie fahren die große Drehleiter aus und decken einen Teil des Daches ab, um die Hitze entweichen zu lassen. Sie löschen von außen und rücken unter Atemschutzmasken auch zum Brandherd in der oberen, menschenleeren Wohnung vor.
Doch nichts half: "Die Wohnung ist ein Totalschaden. Wahrscheinlich wurde auch die untere Wohnung durch durchsickerndes Löschwasser stark beschädigt", heißt am Ende das nüchterne Fazit von Marcus Jagieniak, der als stellvertretender Leiter der Langenfelder Feuerwehr den Einsatz lenkte.
Die Mieter aus dem Erdgeschoss zeigen sich geschockt: "Wir haben keine Ahnung, wie das passieren konnte", sagen sie. Vermutlich sei Kunststoff in der Küche verbrannt, deshalb habe es so merkwürdig gerochen. "Könnte ein Kabelbrand gewesen sein", mutmaßt die Eigentümerin des Hauses, die zum Unglücksort geeilt war. "Ich hatte es schon im Gefühl", sagt sie weiter. "Ein paar Leute haben mir gesagt: In der Treibstraße brennt ein Haus. Es ist aber wahrscheinlich nicht Deines!’ Da ahnte ich, dass es eben doch meines war."
48 Kräfte im Einsatz Nach Auslösung des Stadtalarms eilen 48 hauptamtliche und freiwillige Feuerwehrleute mit zwölf Fahrzeugen zum Einsatzort aus. Bei ihrer Ankunft befindet sich niemand mehr im Haus. Der Wehr gelingt es schnell, den Brand unter Kontrolle zu bringen und wenig später ganz zu löschen.
Gelöscht Um 12.30 Uhr kehrt das letzte Feuerwehrfahrzeug zur Wache In den Griesen zurück.