Kampfsport Tae Kwon Do: Mehr als Tritte und Schläge

Erkrath. · Der Tae-Kwon-Do-Club Hochdahl feierte 40-jähriges Bestehen mit Vorführungen und Schnuppertraining.

Zum Jubiläum boten die Aktiven eine Demonstration ihres Sports in der Halle an der Rankestraße.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Dass Tae Kwon Do weitaus mehr ist als mit Tritten und Schlägen einen Gegner niederzustrecken, stellten die ganz jungen und junggebliebenen Sportler des TKD-Clubs in Erkrath in der Sporthalle an der Rankestraße eindrucksvoll unter Beweis. Viele Schaulustige und Familienangehörige der gut 120 Mitglieder saßen auf der vollbesetzten Tribüne, die jüngsten Gäste hatten es sich vor den zur Sicherheit aufgebauten Spielfeldumrandungen gemütlich gemacht. Hintergrundmusik ertönte und die Gelb-, Grün-, Blau-, Rot- und Schwarzgurte, kleine und große, liefen schwungvoll in die Mitte der Halle, in den für sie abgesperrten Bereich.

Jugendtrainer Aslan Kaplan gibt die Vorgaben für den Beginn

Mit einer beneidenswerten Körperbeherrschung – denn auch das gehört zu einer guten Tae Kwon Do- Ausbildung – stellten sie sich in Reihe und Glied auf und warteten auf die Vorgaben von Jungtrainer Aslan Kaplan. Der 23-Jährige war einen Augenblick zuvor auf die Fläche getreten und hatte nach einer kraftvollen und dennoch eleganten Drehung mit dem Fuß punktgenau das Zentrum eines Brettes getroffen und halbiert, dass ihm sein Trainer Levent Büyüktunca auf einer beachtlichen Höhe hingehalten hatte. Die Zuschauer spendeten anerkennenden Beifall, Büyüktunca (höchster Dan-Träger des Vereins) trat mit dem durchbrochenen Brett zurück und überließ seinem Schützling die Bühne. Die Kinder, die sich hinter ihm aufgestellt hatten, folgten synchron den Schritten des 3.Dan-Trägers. Die Laute, die Kaplan von sich gab – es waren Kommandos – erwiderten die Kinder einstimmig mit einem anderem Laut. Diese Vorführung gehörte zum Teilbereich des Formenlaufs, der sogenannten Poomsae, die einen Kampf gegen einen imaginären Gegner darstellen.

Seit 2006 finden dazu Meisterschaften statt, bei denen auch der TKD Club Erkrath erfolgreich abschneidet. Ziel dieser Disziplin ist, die Techniken so präzise und akkurat wie möglich auszuführen. Das Formenlauftraining ist ein besonderer Schwerpunkt von TKD-Trainerin Sylvia Höhfeld (4.Dan), die sich über zwei besondere Talente im Club freut. „Da haben wir Shawn Birkholz und Willy Preuß, die heute nicht mitfeiern können, weil sie sich beim Bundesranglistenturnier in Eichstätt befinden“, berichtet Höhfeld. „Erst kürzlich wurden sie in den NRW-Landesleistungskader berufen.“ Zwei weitere Nachwuchstalente seien Lena Zurawski und Tina Huss, bei denen sich ebenfalls eine Teilnahme im Landeskader abzeichne. „Sie wurden kürzlich zum Landeskadertraining des Nachwuchsteams eingeladen“, freute sich die Trainerin.

In seinen Anfängen 1979 setzte der Verein noch auf den reinen Wettkampf-Sport. „Damals hatten wir hauptsächlich Erwachsene“, berichtete Boris Paul, Trainer und im Vorstand für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Als die Umstellung auf Vollkontakt mit Schutzwesten folgte, kamen mehr Kinder. Doch mit der Zeit habe der TKD mit einem breitaufgestellten Angebot aus Wettkampf, Formenlauf, Selbstverteidigung und der Dan-Meistergrad-Ausbildung ein gutes Gleichgewicht gefunden, sodass heute 75 Prozent der Mitglieder aus Kinder bestehen, die restlichen aber auch engagierte Jugendliche und Erwachsene. „So wie wir derzeit stehen, sind wir sehr zufrieden“, sagte Boris Paul. Ziel für die nächsten Jahre sei die Förderung der Turniermannschaften.