A3-Blitzer bezieht neuen Standort

Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten auf der A 3 zwischen Hildener Kreuz und Mettmann abgeschlossen sein. Dann bekommt der mobile Blitzer einen neuen Standort.

Foto: Jenoptik

Kreis Mettmann. Seit einem Jahr ist die semistationäre Blitzanlage an der Autobahn 3 nun in Betrieb. Die Bilanz: In nur zwölf Monaten sind mehr als 60 000 Autofahrer geblitzt worden, die in der Baustelle zu schnell gefahren sind. Mehr als 5000 Fahrer mussten vorübergehend ihren Führerschein abgeben. Vor allem in den Nachstunden sind dort Fahrer mit deutlich mehr als 100 Stundenkilometern geblitzt worden. Erlaubt sind in der Baustelle 60, teilweise auch 80 Stundenkilometer. Die Gesamtsumme der Bußgelder beläuft sich 3,1 Millionen Euro.

Zur Erinnerung: Der Kreis hatte die Anlage aufgestellt, weil die A 3 zurzeit mit Flüsterasphalt ausgestattet wird und auf den durch die Baustelle verengten Fahrspuren viele Unfälle passiert sind. Im Oktober 2015 ging der Kreis noch von 12 000 Autofahrern aus, die in einem Jahr zu schnell sind. Gerechnet wurde mit Einnahmen von 300 000 Euro. Das es jetzt mehr als drei Millionen geworden sind, das hatte keiner erwartet.

Eins steht fest: Die 218 000 Euro Miete, der der Kreis an den Hersteller der Anlage, die Monheimer Firma Jenoptik gezahlt hat, haben sich amortisiert. Die Baustelle auf der Autobahn 3 zwischen dem Hildener Kreuz und der Anschlussstelle Mettmann soll voraussichtlich noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Dann hätte eigentlich auch der Blitzer keinen Sinn mehr.

Doch nun hat man sich eine Alternative überlegt: Anfang 2017 bis voraussichtlich Ende 2018 erfolgt der abschnittsweise Ausbau der A 3 zwischen Leverkusen-Opladen und dem Autobahnkreuz Hilden. Diese Baumaßnahme ist in Umfang, Ausführung und Gefahrenlage der derzeitigen Baumaßnahme zwischen Hilden und Mettmann gleichzusetzen, hieß es gestern im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten des Kreistags. In der Zeit dazwischen wird die Anlage auf der bestehenden Baustelle der Autobahn 3 im Bereich des Autobahndreiecks Ratingen-Ost eingesetzt.

Doch die Frage, die sich viel immer wieder stellten, lautet: Ist denn die Zahl der Unfälle durch den Blitzer tatsächlich zurückgegangen? Darauf gibt es nun endlich eine Antwort: Die Unfallkommission hat das Unfallgeschehen in einem Zeitraum von 253 Tagen ausgewertet. Vor Einrichtung der Baustelle kam es auf dem sieben Kilometer langen Streckenabschnitt vom 1. Januar 2014 bis zum 11. September 2014 zu 100 Unfällen mit drei Schwer- und 15 Leichtverletzten. Nach Einrichtung der Baustelle am 10. März 2015 ereigneten sich bis zum 18. November 2015 insgesamt 307 Verkehrsunfälle mit fünf schwer verletzten und 39 leicht verletzten Personen. Nach der Installation der Messanlage am 20. November 2015 kam es bis zum 29. Juli 2016 zu insgesamt 263 Verkehrsunfällen mit einer schwer verletzten Person und 13 leicht verletzten Personen.

Dies bedeutet eine Reduzierung der Verkehrsunfälle um insgesamt etwa 15 Prozent, bei den schwer verletzten Personen um 80 Prozent und bei den leicht verletzten Personen um 67 Prozent. Insbesondere die Unfallschwere konnte somit positiv beeinflusst werden, hieß es gestern im Kreisausschuss.

Bei einem Weiterbetrieb der Anlage ist aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Einnahmen in Höhe von jährlich rund 3,1 Millionen Euro zu rechnen. Für den angenommenen Zeitraum von Anfang 2017 bis Ende 2018 macht das demnach 6,2 Millionen Euro.