Blitzer überwacht Unfallkreuzung
Nirgendwo kracht es im Rhein-Kreis so oft wie an der Franz-Gerstner-Straße. Der Blitzer soll jetzt für mehr Sicherheit sorgen.
Dormagen. Nach monatelangem Warten ist gestern die stationäre Radaranlage an der Franz-Gerstner-Straße (L 380) installiert worden. Sie soll helfen, die hohe Zahl der Unfälle in diesem Kreuzungsbereich mit der L 280 (Provinzialstraße) deutlich zu verringern. Denn es ist die unfallträchtigste Kreuzung, nirgendwo kracht es im Rhein-Kreis Neuss häufiger als dort. Als Hauptursache wird von Stadt und Polizei zu hohe Geschwindigkeit angenommen. Der Blitzer, der ab heute geschaltet sein soll, ist ein Provisorium und soll nur so lange dort stehen, bis die Kreuzung komplett umgebaut wird. Das ist laut des Landesbetriebs Straßen NRW für Angang 2019 vorgesehen. Die Mietkosten für den Blitzer betragen laut der Stadt Dormagen etwa 88 000 Euro inklusive aller Kosten wie Fundament, Miete, Strom und Datenübertragung. Die Einnahmen aus den Knöllchen fließen in die Stadtkasse.
„Die Radaranlage wird dort vorübergehend aufgestellt, um die Geschwindigkeit der Autofahrer und damit hoffentlich auch die Zahl der Verkehrsunfälle zu senken“, sagt der städtische Ordnungsdezernent und Erste Beigeordnete Robert Krumbein. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt an dieser Stelle 50 Stundenkilometer. Messungen des städtischen Radarwagens haben in diesem Jahr ergeben, dass sich viele Verkehrsteilnehmer nicht an dieses Limit halten. Spitzenreiter war ein Verkehrssünder, der den Knotenpunkt an einem Dienstag um 16.54 Uhr mit 167 Stundenkilometern überfuhr. Der Stadtrat hatte daher der stationären Radaranlage zur dauerhaften Überwachung zugestimmt. Als ein Grund für die häufigen Kollisionen wird angesehen, dass Autofahrer, die dort aus Richtung Nievenheim kommend mit überhöhtem Tempo unterwegs sind, wegen der vorhanden Kuppe erst spät erkennen, wenn ihre Fahrbahn von Linksabbiegern gekreuzt wird.
„Wir haben die Anlage vorerst bis 2019 gemietet. Dann will der Landesbetrieb Straßen NRW die Kreuzung verkehrssicherer umgestalten“, so Krumbein. Vorgesehen sind Linksabbiegespuren für jede Fahrtrichtung. Kritik hatte es in diesem Jahr in der Dormagener Politik daran gegeben, dass der Umbau erst in 2019 erfolgen wird. Das Projekt stand im Sommer auf Platz sieben der Prioritätenliste des Regionalrates Düsseldorf.
Nach Angaben der Polizei gab es alleine in diesem Jahr 13 Unfälle in diesem Kreuzungsbereich. Bei acht dieser Unfälle wurden insgesamt 15 Menschen verletzt, bei einem Unfall waren es drei Schwerverletzte. In den vergangenen dreieinhalb Jahren zählte die Polizei 34 Unfälle, bei denen 45 Menschen leicht und vier schwer verletzt wurden. Die Stadt hatte Anfang Juni reagiert und eine „Black Box“ installiert, die (ohne Sanktionen) Geschwindigkeitsverstöße registrierte. Das war bei 36 290 Fahrzeugen, die innerhalb einer Woche diese Stelle passierten, 2239 Mal der Fall. Danach war dort der städtische Radarwagen regelmäßig im Einsatz und blitzte zu schnelle Autofahrer.