Bienenkönigin hat es im Winter kuschelig warm

Kreisimker Ulrich Bangert weiß, was Bienen in der kalten Jahreszeit machen.

Foto: Bretz

Kreis Mettmann. Ulrich Bangert ist Mitglied im Kreisimkerverband Mettmann. Immer häufiger wird er gefragt: „Was machen die Bienen im Winter?“ Die Antwort ist einfach: „Die einzelnen Tiere kuscheln eng zusammen und halten sich gegenseitig warm.“ Bienen, so der Fachmann, ziehen sich auf den Waben zu einer Wintertraube zusammen, in deren Mitte angenehme 25 Grad herrschen. Dabei zehren sie von dem Zucker, den die Imker nach der letzten Honigernte eingefüttert haben. Durch Zittern der Flugmuskulatur wird Wärme erzeugt. Zudem herrscht eine ständige Bewegung der einzelnen Bienen vom zwölf Grad kalten Außenbereich zum warmen Kern der Traube.

In deren Mitte befindet sich die Königin. Es kann durchaus sein, dass sie bereits im Januar mit der Eiablage beginnt. Dann heizen die Arbeiterinnen richtig ein: Damit die Maden und Puppen keinen Schaden nehmen, steigern sie die Temperatur im Bereich des Brutnestes auf 37 Grad. Durch die Bildung der Wintertraube können die Honigbienen härteste Winter überstehen — vorausgesetzt, sie werden nicht gestört. Deshalb schauen die Imker gelegentlich nach dem Rechten.

Die Beuten (so heißen die Bienenwohnungen) werden gereinigt und repariert. Da sich ein Volk auch im Winter aus mehreren tausend Insekten zusammensetzt, wird die Verbreitung von Krankheitskeimen unterdrückt.

Schon im Herbst haben die Bienen die Waben mit Propolis überzogen und damit kleinste Ritzen verschlossen. Dieses Kittharz hemmt die Ausbreitung schädlicher Pilze und Keime. Wenn an milden Tagen die Temperatur über zehn Grad Celsius steigt, nutzen die Immen die Gelegenheit zum Reinigungsflug, um die Kotblase zu leeren. og