Brache: Politik stoppt Vermarktung
An der Johannes-Flintrop-Straße hatte die Stadt vor Jahren ein Grundstück gekauft. Doch bis sich dort etwas tut, wird noch einige Zeit vergehen.
Seit Jahren gibt es nun schon Pläne für die Brachfläche an der Johannes-Flintrop-Straße in Mettmann. Vor drei Jahren hatte die Stadt das Grundstück für 200 000 Euro von der Katholischen Kirchengemeinde gekauft. Nach dem Abriss der Tankstelle sollte es während der Bauphase an der Königshofstraße zumindest vorübergehend als Parkfläche genutzt werden, um einen Ausgleich für die dort wegfallenden Parkplätze zu schaffen. Auch von einer Aufwertung der Innenstadt als Einkaufsstandort durch zusätzliche Parkmöglichkeiten war immer wieder die Rede.
Dem Vernehmen nach soll es auch Investoren und die Überlegung gegeben haben, dort Wohnungen oder Gewerbeeinheiten entstehen zu lassen. Zwischenzeitlich war zudem der Mettmanner Immobilienmakler Otto Schickenberg damit beauftragt worden, einen Käufer für das Grundstück zu finden. 250 000 Euro waren damals als Grundstückspreis im Gespräch. Es gab also viele potenzielle Pläne — und dennoch passierte lange Zeit nichts.
Nun scheint zumindest eines klar zu sein: Eine schnelle Lösung wird es nicht geben. „Der Planungsausschuss hat die Vermarktung gestoppt“, sagt Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp zum derzeitigen Stand der Dinge. Was damit gemeint ist, konkretisiert er so: „Wir erstellen derzeit einen Bebauungsplan bis zum Eckhaus am Jubiläumsplatz, um eine Komplettlösung möglich zu machen. An den derzeitigen Gegebenheiten ändert das vorerst nichts.“
Im Klartext heißt das: Das Haus der Schuhmacherwerkstatt Rainer müsste ebenso abgerissen werden wie das angrenzende Domizil der Caritas. Gespräche mit der katholischen Kirchengemeinde habe es bereits gegeben, so der Wirtschaftsförderer der Kreisstadt. Die Verantwortlichen sollen in die Planungen einbezogen werden und dort ist man offenbar auch bereit, die Grundstücke zu veräußern. Das bestätigt auch der stellvertretende Leiter des Bauausschusses der Kirchengemeinde, Josef Bauer: „Wir wurden zu Jahresbeginn über die Pläne der Stadt informiert und wollen daran mitwirken.“ Auch Schuhmachermeister Rolf Rainer habe der Kirchengemeinde gegenüber signalisiert, seinen Mietvertrag zu gegebener Zeit auflösen zu wollen.
Für das Brachgrundstück bedeutet das, dass sich am derzeitigen Zustand in naher Zukunft noch nichts ändern wird. „Das gefällt uns natürlich auch nicht. In dem wir jetzt Planungsrecht schaffen, sichern wir jedoch die Fläche für die Zukunft und für eine sinnvolle Gesamtplanung“, so der Wirtschaftsförderer der Stadt Mettmann Wolfgang Karp.
Vermutlich dürfte eine spätere Vermarktung auch von den geplanten Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt profitieren.
Auf der von vielen Lastwagen und Autos drangsalierten Hauptverkehrsader an der Johannes-Flintrop-Straße wird es wohl künftig deutlich ruhiger werden, was das Grundstück für potenzielle Investoren in Zukunft attraktiver werden lässt.