Der Haaner Jung hat seinen Traumjob gefunden, aber . . .

Carsten Schlipköter ist seit 2003 Leiter der Haaner Feuerwehr – mit Leib und Seele und manchmal auch mit Wut im Bauch.

Haan. Der Satz geht Carsten Schlipköter über die Lippen, als würde er einen Werbefilm für die Feuerwehr drehen: "Es gibt keinen besseren Job, als bei der Feuerwehr zu arbeiten", verkündet er im Brustton absoluter Überzeugung, "wenn man mit Vielseitigkeit, Abwechslung, technischem Detailwissen, naturwissenschaftlichen Grundlagen, Menschenführung und auch gefährlichen Situationen klarkommt".

Die Frage, ob er denn durch den Ratsbeschluss, eine neue Wache zu bauen, keine Entspannung sehe, lässt ihn nur kurz auflachen und dann noch ernster dreinschauen: "Wir reden über einen Ratsbeschluss von 2002. Fünf Jahre für eine Ausschreibung, die zurückgenommen wurde, ist etwas wenig. Der Zustand ist einfach zu lange schon so, und die Ergebnisse sind minimal."

So richtig Feierabend hat er, wie auch viele seiner Kollegen, nie. Der Piepser ist immer an. "Ich habe gelernt, damit zu leben, ich werde aber von den Kollegen auch nicht wegen jeder Kleinigkeit bemüht", relativiert er schnell. Einen Berg von Überstunden schiebe er trotzdem vor sich her, den er immer wieder versuche, etwas abzubauen. "Aber wenn tagsüber eine Alarmübung ist, brauchen wir als kleine Feuerwehr jeden Mann."

Persönliche Daten 43 Jahre alt, geboren und wohnhaft in Gruiten.

Ausbildung Studium des Chemie-Ingenieurwesens in Aachen, Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr Duisburg für den gehobenen technischen Dienst, seit 1998 hauptamtlicher Wachleiter in Haan und seit 2003 auch noch Leiter der Feuerwehr Haan.

Ausgleich Skifahren, Motorradfahren, Tauchen, Segeln.

Ziele Carsten Schlipköter: "Mein berufliches Ziel ist, in einer funktionierenden Feuerwehr zu arbeiten. Das steht und fällt in Haan mit einer neuen Wache."