Neanderbad: Ob mit oder ohne Dach: Bäder verlieren Besucher

Trotz des kühlen Sommers kamen weniger Gäste als 2006. Drastisch fallen die Verluste der Freibäder am Unterbacher See aus.

Erkrath. In anderen Städten belegen Zahlen, was der gesunde Menschenverstand vermuten lässt: Getreu dem Motto "Ist es draußen kalt und nass, macht’s Schwimmen unterm Dach mehr Spaß" dürfte "oben ohne" in diesem Jahr bei den Besucherzahlen den Kürzeren gezogen haben. Hallenbäder - wie das neue Neanderbad hingegen - müssten im Vergleich zum Vorjahr doch eigentlich Umsatzrekorde vermelden.

Erkrath hält sich jedoch an keine Regel. Die Besucherzahlen in den Freibädern am Unterbacher See sind zwar drastisch rückläufig, die des Neanderbades liegen allerdings ebenfalls hinter denen des Vorjahres zurück. "Im Juli hatten wir 27 500 Besucher", sagt Stadtwerkechef Peter Schröder.

Mit dieser Zahl ist er zwar zufrieden, "es sind aber rund zehn Prozent weniger als im Vorjahr". Als einen Grund für den Rückgang vermutet Schröder das Einpendeln auf normalem Niveau, nachdem das Neanderbad 2006 seine erste Saison erlebt hat. "Das hat erste Jahr viele Leute angelockt."

Dem Lockruf der Freibäder am Unterbacher See sind in diesem Jahr rund zwei Drittel weniger Besucher erlegen als im Vorjahr. "Die Saison ist bisher richtig übel gelaufen", sagt Bert Lenk, Technischer Leiter beim Zweckverband Unterbacher See, in dem auch die Stadt Erkrath vertreten ist. "Wir fahren ein richtig dickes Defizit ein."

In Zahlen ausgedrückt, liest sich das dann so: "Bis zum 4. August 2006 hatten wir im Strandbad Süd 121 260, im Nord 77 211 Besucher." Dem standen am vergangenen Samstag 43 300 und 19 450 zahlende Gäste gegenüber. "Deshalb werden wir in diesem Jahr so lange öffnen, wie es das Wetter erlaubt", so Lenk.

Das Dilemma des Freiluftareals ist die Verlässlichkeit des Hallenbades. Während sich das Wasser im Unterbacher See am vergangenen Wochenende mühsam über die 20-Grad-Marke schleppte, wird das Wasser im Außenbecken an der Hochdahler Straße auf Warmduscher freundliche 28 Grad gehalten. "Wir sind daher dabei, Ideen für die Attraktivierung des Unterbacher Sees zu entwickeln", so Lenk. Einzelheiten seien noch nicht spruchreif. "Auch wenn die Einnahmen in diesem Jahr schlecht sind, müssen wir Geld in die Hand nehmen, um Kunden zu locken."

Solch betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten sind auch bei den Stadtwerken angekommen. Peter Schröder kündigt an, noch in diesem Jahr mit den Planungen für ein Beachvolleyballfeld zu beginnen. "Da sollen 2008 regelmäßig Turniere ausgespielt werden."