Der Stadt droht Parkplatznot

Für 55 000 Euro sollen nun 30 Stellplätze entstehen. Das Problem ist damit nicht gelöst.

Mettmann. Was so mancher Pessimist in der Stadt schon nicht mehr für möglich gehalten hatte, ist eingetroffen. Die ersten Arbeiten für den Umbau des ehemaligen Karstadt-/Hertie-Kaufhauses in die Königshof-Galerie, Mettmanns neuer Einkaufswelt, haben begonnen. Um das alte triste Kaufhaus wurde ein Bauzaun gezogen. Es wird im Inneren vollständig entkernt.

Und bald sollen die Arbeiten auch außen beginnen. Dann wird die Rampe, hoch zum Parkdeck des Kaufhauses, abgerissen. Und damit beginnt für Mettmanns Autofahrer eine entbehrungsreiche Zeit. Denn die rund 260 Stellplätze auf dem alten Karstadt-Parkplatz stehen dann nicht mehr zur Verfügung.

Außerdem werden ab Herbst auch die Parkplätze auf dem Gelände der ehemaligen Schule an der Schulstraße wegfallen, weil Ende Oktober, Anfang November der Mettmanner Bauverein (MBV) mit dem Bau seines Wohn- und Geschäftskomplexes entlang der Königshofstraße beginnen will. Parkplätze in der Innenstadt werden ab diesem Zeitpunkt für mehr als ein Jahr Mangelware. Und Ausweichflächen kann die Stadt kaum vorhalten. Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Umwelt, Bau: „Die Verwaltung hat daran gearbeitet, zweckmäßige Flächen für die Bereitstellung von Parkplätzen zu finden. Allerdings ist die Verfügbarkeit von Grundstücken in unmittelbarer Innenstadtnähe denkbar gering.“

Dennoch ist die Stadt fündig geworden: Auf dem ehemaligen Tankstellengrundstück an der Johannes-Flintrop-Straße 31, neben Schumacher Rainer, können rund 30 Parkplätze angeboten werden. Die Stadt hat das Grundstück von der katholischen Kirchengemeinde gekauft.

Ein Abbruchantrag für die Gebäude auf dem Grundstück liegt bereits vor. Für das Grundstück wurde kein Bodengutachten angefertigt, nach dem laut Verwaltung davon auszugehen ist, dass dort keine besonderen Verunreinigungen vorhanden sind. Die Kosten dafür müsste aber auch der Verkäufer tragen.

Im Hauptausschuss am Dienstagabend haben angesichts der bevorstehenden Parkplatznot in der Stadt alle Fraktionen bis auf die Grünen für die Lösung gestimmt. Ute Stöcker, Fraktionsvorsitzende der CDU, kommentierte den Vorschlag der Verwaltung mit den Worten: „Kompliment. Endlich mal ein Lichtblick.“ Alle Vorschläge der Union, die beispielsweise Ersatzparkplätze auf der Bahnstraße vorgeschlagen hatten, waren wegen zu hoher Kosten verworfen worden.

Rund 55 000 Euro muss die Stadt für etwa 30 Stellplätze investieren: für Abbruch, Teerdecke, Markierungen, Hinweisschilder sowie einen Parkscheinautomaten. Das Geld wird aus der Sonderrücklage „Stellplatzablösebeträge“ entnommen, die für die Schaffung von Parkplätzen noch mit 286 000 Euro gefüllt ist. Die jährlichen Einnahmen durch Parkgebühren schätzt die Stadt auf rund 14 000 Euro. Was mit dem Grundstück später einmal passieren soll, ist noch völlig offen, sagt Bürgermeister Bernd Günther.

Die Stadt wird auch weiter nach Parkmöglichkeiten in Innenstadtnähe Ausschau halten, sagt Bernd Günther.