Die Landwirte bestellen jetzt ihre Felder

Die vergangene Frostperiode hat positive Auswirkungen. Sie verhinderte Schädlinge.

Foto: Janicki

Mettmann. Fast pünktlich zum meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März konnte bei milderen Temperaturen die landwirtschaftliche Frühjahrsbestellung beginnen. Welche Arbeiten bereits durchgeführt werden können, hängt davon ab, wie nass oder trocken das Wetter in den kommenden Tagen und Wochen wird. „Regen und Sonne an sich sind gut für die Landwirtschaft. Wichtig ist jetzt aber vor allem, dass es mehrere trockene Tage am Stück gibt, damit die Arbeiten beginnen können“, erklärt auch Martin Dahlmann, Landwirt und Kreisvorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann.

Allgemein beginnen die 800 Landwirte im Kreis Mettmann im März unter anderem mit Dünge- und Pflegearbeiten, Beweidungen, Begrünungen und nach Bedarf mit einer Nachsaat. Die Nachsaat ist, neben Neuansaat und Übersaat, eine Möglichkeit zur Saatgutausbringung im Grünland. Sie soll schnell zur einer deutlichen Verbesserung eines bereits vorhandenen Grünlandbestandes, der der Futterversorgung der Nutztiere dient, beitragen. Im Gegensatz zu einer Neuansaat werden hierbei beispielsweise Kosten sowie Arbeitsaufwand gespart und die alte Grasnarbe (der zusammenhängende, stabilisierende Bewuchs des Bodens) kann erhalten werden. Das Risiko eines Futterausfalls bei Fehlschlagen der Saat wird so ausgeschlossen.

Auch Johannes Kircher vom Gut Schobbenhaus in der Außenbürgerschaft Mettmann beginnt jetzt mit der Pflege und Düngung sämtlicher Kulturen, die überwintert haben. Die für die Region typischen Getreidearten Weizen und Gerste, aber auch Raps, wurden von ihm bereits im Winter gesät. Gedüngt wird mit Stickstoff, der als Antrieb des Pflanzenwachstums gilt. Aber auch Schwefel wird als Dünger eingesetzt, da besonders Winterraps und -gerste im Frühling mit ausreichend Schwefel versorgt werden müssen, um hohe Erträge zu erreichen.

Martin Dahlmann, Landwirt und Vorsitzender der Kreisbauernschaft

Probleme wegen der langanhaltenden kalten Temperaturen der letzten Wochen gibt es laut Johannes Kircher nicht, da sich „der Frost im Rahmen gehalten hat. Er war sogar sehr hilfreich, weil er eine natürliche Selektion von Unkraut, Schädlingen und Krankheiten ermöglicht hat“.

Bei trockenem Wetter fangen die Landwirte zudem mit Bodenarbeiten und der Aussaat etwa von Zuckerrüben, Mais und Bohnen an. Damit die Ernte dieser Saaten nicht gefährdet wird, muss es längerfristig trocken bleiben und es darf keinen Nachfrost geben. Denn besonders für diese Sorten ist Frost und starker Niederschlag schlecht verträglich.