Baumaßnahme in der Oberstadt 2024 wird Kirche St. Lambertus Baustelle

Mettmann · Die Zeit steht an St. Lambertus still. Aber nicht nur die Turmuhr muss repariert werden, das Kirchenschiff muss saniert werden. Was die Baustelle in der Oberstadt für Blotschenmarkt, Weinfest und Co. bedeutet.

Drei Männer, ein Plan: Rolf Hamacher (von links), Holger Kolp und Gottfried Meerkamp vor der Kirche St. Lambertus.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

(klm) Seit Anfang Januar des vorigen Jahres läuten die Glocken im Turm von St. Lambertus nicht mehr. Die Kirchturmuhr zeigt seit rund 20 Monaten die Uhrzeit 17.05 Uhr an. Viele Bewohner der Ober- und Innenstadt warten darauf, dass die ungewöhnliche Stille aufhört und die Zeit ohne Glockengeläut aus dem Glockenstuhl von St. Lambertus sich dem Ende zuneigt. Immerhin ist der aus dem 12. Jahrhundert stammende Kirchturm auf dem historischen Marktplatz ein besonderes Wahrzeichen der Stadt Mettmann und zusammen mit dem Kirchturm der evangelischen Kirche Freiheitstraße im Stadtwappen verewigt.

Rolf Hamacher, Sicherheits- und Bauexperte im Kirchenvorstand von St. Lambertus, ist anzusehen, dass er eine positive Botschaft zu vermelden hat. „Ich gehe davon aus, dass zeitnah, das heißt in wenigen Wochen, die Glocken an St. Lambertus wieder läuten und die genaue Zeit an der Turmuhr abzulesen sein wird.“ Die beiden verantwortlichen Architekten der Büros Gottfried Meerkamp sowie Holger Kolp bestätigen die Aussage des Mitglieds des Bauauschusses des Kirchenvorstandes. Sie verweisen darauf, dass bei einer Begehung mit entsprechenden Fachleuten im Jahr 2019 festgestellt worden sei, dass altersbedingte Mängel im Turm beseitigt wurden. Hierbei ging es unter anderem um das Beseitigen alter und und das Einfügen neuer wichtiger Balken. „Es ging vor allem um eine gewisse Stabilisierung im Inneren des Kirchturms“, sagt Gottfried Meerkamp und verweist darauf, dass es einem schon mulmig werden konnte, wenn man sich im hohen Glockenturm aufhielt. Das Glockengeläut sei damals abgestellt worden, um jegliche Erschütterungen bei den notwendigen Wartungsarbeiten im Turm zu vermeiden“, so der Architekt. Rolf Hamacher und die beiden Architekten bezifferte für die Sanierungsarbeiten am Glockenturm ein Investitionsvolumen von rund 300 000 Euro, das vom Erzbistum Köln aufzubringen sei.

Weit kostenintensiver dürften die nun anstehenden Arbeiten am Kirchengebäude/Kirchenschiff werden. „Da erwartet uns eine große, aber spannende Aufgabe“, erklärt Holger Kolp. „Ich habe als Architekt schon einige größere Bauvorhaben an Kirchen erfolgreich durchgeführt, doch die Sanierung an St. Lambertus ist schon etwas Spezielles. Darauf freue ich mich.“ Rolf Hamacher weist darauf hin, dass im Zentrum der Arbeiten, das Kirchendach, die Fassaden und die Fenster stünden. Holger Kolp und Gottfried Meerkamp fügen ergänzend hinzu, dass im Inneren des Gewölbes Risse aufgetreten seien.

Wenn das Okay vom Erzbistum gegeben werde und die Abstimmung mit der unteren und oberen Denkmalbehörde gut verlaufen sowie die Ausschreibungen zufriedenstellend erfolgten, könnte mit den umfangreichen Baumaßnahmen begonnen werden“, sagt Hamacher. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir im Sommer 2024 starten und Ende 2025 die Sanierungen beenden.“ Diese Zeitachse bestätigt auch Holger Kolp.

Aufgrund der Baumaßnahme und dem Aufbau größerer Gerüste, die bis in die Flächen des Marktplatzes reichen können, rechnen die Verantwortlichen damit, dass in der Zeit von Sommer 2024 und im gesamten Jahr 2025 Veranstaltungen wie das Weinfest, Heimatfest oder Blotschenmarkt ausfallen können.