Weihnachtsmarkt in Mettmann Letzter Blotschenmarkt an St. Lambertus
Mettmann · 1972 initiiert, gehört der Blotschenmarkt zu den ältesten Weihnachtsmärkten in Nordrhein-Westfalen.
Es ist nicht ganz einfach in Worte zu fassen, was das Unnachahmliche vom Blotschenmarkt ist. Dafür sollte man ihn einfach erlebt haben. 1972 von den damaligen Mitstreitern der noch heute existenten Werbegemeinschaft Mettmann Impulse aus der Taufe gehoben, ist diese traditionelle Veranstaltung ein Muss nicht nur für Einheimische – die Sogkraft wirkt weit über die Stadtgrenzen hinaus.
Am Freitag, 1. Dezember, wird die Eröffnung der 51. Auflage dieser legendären Veranstaltung gefeiert. Und es ist gleichzeitig ein Abschied: Der Blotschenmarkt wird dann nämlich eine Pause an St. Lambertus machen.
Bekanntermaßen ist die altehrwürdige Kirche St. Lambertus in die Jahre gekommen. Zwischendurch konnten die Glocken nicht mehr läuten, die im 12. Jahrhundert im romanischen Stil gestaltete Kirchturmuhr war stehen geblieben – alles Malaisen, die inzwischen behoben sind. Ebenso wie die bereits 2019 festgestellten Mängel am und im Turm. Wesentlich kostenintensiver, kniffliger – und vor allem mit gravierenden Auswirkungen auf die in der Oberstadt ausgetragenen Veranstaltungen aber wird die bevorstehende Aufgabe sein: nämlich so etwas wie die Sanierung des eigentlichen Gebäudes, des Kirchenschiffs.
Im Zentrum der umfangreichen Arbeiten stehen dabei das Kirchdach und die Fassaden nebst Fenstern. Im Inneren des Gewölbes wurden Risse festgestellt, die vermutlich Folgen eines Luftschutzstollens sind, der zu Kriegszeiten gegraben worden war. Es muss etwas getan werden, bis es losgeht, müssen Erzbistum sowie untere und obere Denkmalbehörde ihr okay geben, dann wird ausgeschrieben. Anschließend fällt der Startschuss mutmaßlich im Sommer des kommenden Jahres. Wenn dann alles wie geplant und ohne Verzögerungen läuft, sprich alle kalkulierten Maßnahmen der Planung entsprechend durchgeführt werden, könnten Ende 2025 die Sanierungsarbeiten absolviert sein. Könnten. Um an der Kirche in der Oberstadt arbeiten zu können, muss sie eingerüstet werden.
Veranstaltungen sind wegen der Gerüste nicht möglich
Die Gerüste machen eine Nutzung des Drumherums an St. Lambertus unmöglich. Betroffen sind Neandermahl, Weinfest, Heimatfest und Co., und wahrscheinlich auch der Blotschenmarkt. Kenner tippen, besagter Lieblingsweihnachtsmarkt könnte sich als Interimslösung auf dem Jubiläumsplatz ansiedeln. Dann fällt zwar die traumschöne Kulisse der Oberstadt mit dem Rund aus ansehnlichem Fachwerk weg. Gefeiert wird der Blotschenmarkt aber weiterhin.