Düsselring: Anwohner fürchten hohe Kosten durch Sanierung

Neu gegründete Interessengemeinschaft hat sich an die Stadt gewandt.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Anwohner und Eigentümer von Immobilien des Düsselrings haben eine Interessengemeinschaft gegründet, die verhindern will, dass der Düsselring so umgebaut wird, wie es der Rat im Mai beschlossen hat. Rund 4,2 Millionen Euro sollen Umbau und Sanierung kosten. Die Anlieger werden sich laut Satzung an den Kosten beteiligen müssen. Dabei spielt es eine große Rolle, was für eine Straße der Düsselring ist. Danach richtet sich nämlich der städtische und der private Anteil an den Umbaukosten. Die Stadt geht davon aus, dass der Düsselring eine Haupterschließungs- und keine Hauptverkehrs- oder Anwohnerstraße ist.

Die Anwohner präferieren hingegen, den Düsselring als Hauptverkehrsstraße zu klassifizieren. Das wäre für sie nämlich preiswerter: Der Gemeindeanteil beim Umbau einer Hauptverkehrsstraße liegt bei 75 Prozent für die Straße, beim Gehweg bei 35 Prozent, die Anwohner müssten in diesem Fall 25 Prozent (Straße) und 65 Prozent (Gehweg) der Umbaukosten zahlen. Würde es sich um eine Haupterschließungsstraße handeln, läge der städtische Anteil bei 55 Prozent (Straße) und bei 35 Prozent (Gehweg), der Anwohneranteil bei 45 Prozent (Straße) und 65 Prozent (Gehweg).

Der Großteil des Düsselrings weist eine Gesamtbreite von etwa 15 Metern auf; die Hubertusstraße ist etwas schmaler mit etwa 11,5 Metern. Es wurde letztlich ein Regelquerschnitt gewählt, der es ermöglicht, dass die meisten Bäume erhalten werden können, die Anzahl der Parkflächen etwa gleich bleibt, die Bushaltestellen auf einer Länge von 18 Metern barrierefrei mit ausreichendem Seitenraum ausgebaut werden können und der Radverkehr auf der Straße geführt wird.

Die Planungen, die Straßenbreite zu verringern, hätten wohl nur den Zweck, höhere Beteiligungen der Anwohner an den Kosten rechtlich zu ermöglichen, so die Interessengemeinschaft in einem Schreiben an die Stadt Mettmann. Und weiter heißt es: „Neben den juristischen Fragen stellen sich Fragen der Planung und der Bautechnik, ob nämlich die geplanten Maßnahmen tatsächlich funktional und baulich zwingend erforderlich sind, oder nicht vielmehr eine Luxussanierung avisiert ist. Niemand brauche neu abgesenkte Busbuchten, mit farbigen Pflastersteinen, markierte Parkplätze und eine Neugestaltung des Grünstreifens.“

Eine Sanierung wäre kostenneutral für die Anwohner, bei einer Verbesserung würden sie kräftig zur Kasse gebeten, sagt die Interessengemeinschaft. Sie erwartet angesichts der zu erwartenden Kosten ein Entgegenkommen der Stadt (Ratenzahlung, Unterlassen sofortiger Zwangsvollstreckung etc). Konkrete Anwohnerbeiträge werde die Stadt 2017 noch nicht nennen, betonte Abteilungsleiter Stephan Kopp. Die Aufträge seien noch gar nicht vergeben.