Umbau der Schulen wird kostspielig

Ein Architekturbüro präsentierte eine Machbarkeitsstudie, die auch eine neue Gesamtschule berücksichtigt.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Die Schullandschaft in Mettmann muss neu geordnet werden. Dies hat mehrere Gründe: Die Anne-Frank-Hauptschule läuft im nächsten Jahr aus. Schüler mit Hauptschulempfehlung müssen in Nachbarstädte, beispielsweise nach Erkrath, ausweichen. Oder einige besuchen die Carl-Fuhlrott-Realschule in Mettmann, stellen aber fest, dass die den Anforderungen nicht gewachsen sind und scheitern frustriert. Ferner: Die neue Landesregierung will das neunjährige Gymnasium (G 9) als Regelgymnasium einführen, G 8 soll die Ausnahme sein. Und: Es gibt glücklicherweise mehr Kinder — auch in Mettmann.

Hinzu kommen die Kinder von Migranten und Flüchtlingen, die ebenfalls beschult werden und die Chance bekommen müssen, eine weiterführende Schule zu besuchen. Ein weiterer Aspekt: der vermehrte Wunsch nach Betreuungsangeboten auch an Nachmittagen zumindest für die Klassen fünf und sechs.

Seit Jahren existiert der Wunsch vieler Eltern in der Kreisstadt, ihr Kind auf eine neue Gesamtschule zu schicken. Zur Erinnerung: Der Versuch, eine Sekundarschule zu etablieren, ist wegen der zu niedrigen Anmeldezahlen gescheitert. Eine Umfrage der Schulpflegschaft im Jahr 2016 bei den Eltern ergab, dass sich die Mehrheit der Befragten für die Beibehaltung von zwei Gymnasien und für die Neugründung einer Gesamtschule aussprach. Damals aber unter der Voraussetzung, dass beide Gymnasien als G 8 laufen.

Wie die Schulleiter Hanno Grannemann (HHG) und Horst Knoblich (KHG) im Schulausschuss mitteilten, sollen beide Gymnasien künftig als G 9 geführt werden, das HHG im Ganztagsbetrieb. Somit müsste die Elternbefragung erneut vorgenommen werden, sagte Michael Lauer, Sprecher der Schulpflegschaft, da man vor einem Jahr von falschen Voraussetzungen ausging. Um der Politik eine Entscheidungsgrundlage zu geben, hat die Stadt eine Machbarkeitsstudie (Kosten 25 000 Euro) in Auftrag gegeben. Architektin Cornelia Neubürger hat untersucht, an welchen Standorten die baulichen Möglichkeiten bestehen, ein Gymnasium in eine Gesamtschule umzuwandeln oder ein Gymnasium maximal sechszügig zu führen.

Zudem wurde untersucht, ob die Carl-Fuhlrott-Realschule in eine Gesamtschule umgewandelt werden kann. Die Ergebnisse des Planspiels: Lösung eins: HHG wird Gesamtschule (sechszügig), KHG wird sechszügiges Gymnasium (Kosten: 23 Millionen Euro/alle Berechnungen ohne Mobiliar, Ausstattung etc.). Lösung 2a: HHG wird vierzügige Gesamtschule, Realschule wird vierzügig mit unterschiedlichen Neubauten (Kosten: 12,2 bis 18,8 Millionen Euro). Lösung 2b: Realschule wird vierzügig, KHG wird vierzügige Gesamtschule (Kosten 16,6 Millionen Euro). Lösung 2c: Realschule wird vierzügige Gesamtschule (Kosten 16,6 Millionen Euro.

Sollte die Hauptschule einen Realschulzweig bekommen, wären elf Millionen Euro fällig. Wie Cornelia Neubürger eindrucksvoll darstellte, müssten diverse Neubauten errichtet und alte Gebäude abgerissen werden — an allen weiterführenden Schulen. Es würde sehr eng werden, Schulhöfe würden wegfallen und müssten neu geschaffen werden. Das Land zahlt keinen Cent für einen Neu- oder Umbau.