Eigene Stadtwerke: Die Suche nach Partnern läuft

Strom/Gas: Der Vertrag mit RWE und Rhenag läuft aus. Bis Ende September können sich Energieversorger im Rathaus melden, um sich als Teilhaber der neuen Stadtwerke zu bewerben.

Mettmann. Die Stadt soll wieder eigene Stadtwerke bekommen. Dafür sucht Mettmann einen strategischen Partner. Nach 20 Jahren laufen die Konzessionsverträge mit dem Energieversorger RWE (Strom) und der Rhenag (Gas) zum 30.Juni 2011 aus. Bis zum Ende September können sich Energieversorgungsunternehmen noch im Rathaus melden und sich um eine Partnerschaft mit Mettmann bewerben.

Im EU-Amtsblatts sucht die Stadt Mettmann einen Partner, "der sich in einem Umfang von bis zu 74,9Prozent an den künftigen Stadtwerken beteiligt". Kämmerer Reinhold Salewski geht davon aus, dass viele Bewerbungen eingehen werden.

Der strategische Partner soll der Stadt beim Aufbau und Betrieb der Stadtwerke sowie bei den Verhandlungen zur Übernahme des Strom- und Gasnetzes von RWE und Rhenag unterstützen.

"Das werden harte Verhandlungen", befürchtet Salewski. Er rechnet mit einem Betrag im zweistelligen Millionenbereich, den die Stadt für das Strom- und Gasnetz zahlen muss. Ein unabhängiges Unternehmen unterstützt die Stadt bei den anstehenden Verhandlungen mit den Energieversorgern und berät die Stadt in allen wirtschaftlichen und juristischen Fragen.

Die Verwaltung geht davon aus, dass vor allem Stadtwerke aus den Nachbarstädten und der Region um die Gunst Mettmanns buhlen werden. Sollte die Stadt keinen geeigneten Partner finden, könnte sie mit den bestehenden oder mit neuen Energieversorgern Konzessionsverträge abschließen.

Doch davon geht Kämmerer Salewski nicht aus: "Seitdem bekannt ist, dass die Konzessionsverträge mit dem RWE und der Rhenag auslaufen, haben sich schon Energieversorger bei uns gemeldet."

Die Stadt erhofft sich einen großen Gewinn, wenn sie Strom und Gas künftig ihren Bürgern selbst verkaufen kann. Experten haben der Stadt große wirtschaftliche Vorteile mit eigenen Stadtwerken vorhergesagt.

"Die Übernahme des Strom- und Gasnetzes wird teuer", so Salewski, "aber wir sehen die Chance, dass wir mit den eigenen Stadtwerken hohe Gewinne für die Stadt erwirtschaften können. So wie in Ratingen oder Erkrath."

Die Preisgestaltung beim Strom und beim Gas hätte die Stadt selbst in der Hand. "Die Nutznießer wären die Bürger, die mit günstigen Preisen selbst sparen und dabei auch noch etwas für ihre Stadt leisten könnten", so Salewski.