Ein Parlament für die Jugend

Politik will Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich zu engagieren und einzubringen.

Mettmann. Am Donnerstag wird die Politik im Jugendhilfeausschuss für die Einrichtung eines Jugendparlaments stimmen. Ziel dieses Gremiums soll es sein, Kindern und Jugendlichen ein Instrument an die Hand zu geben, mit dem sie sich Gehör verschaffen und lernen können, dass sie mit Engagement auch etwas bewegen und erreichen.

Bis zur Wahl des ersten Jugendparlaments in Mettmann braucht die Stadt eine Vorlaufzeit von einem Jahr, sodass die Wahlen nach den Sommerferien 2012 durchgeführt werden könnten.

Im Herbst soll eine Stelle für eine Fachkraft (15 Stunden wöchentlich) geschaffen werden, die mit der Aufgabe betraut wird, zusammen mit einem Gründungsgremium, das sich aus Jugendlichen zusammen setzen soll, die Grundlagen für das Parlament zu erarbeiten.

„Sie sollen auch eine Satzung entwerfen“, sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin für Bildung, Jugend und Soziales.

Der Verwaltung, die sich seit drei Jahren mit dem Thema beschäftigt, ist es wichtig, dass nicht nur in der Phase der Vorbereitung, sondern auch später eine regelmäßige Begleitung durch die Verwaltung sichergestellt wird.

Astrid Hinterthür wünscht sich, „dass das Jugendparlament nicht nur durch die Verwaltung, sondern auch durch die Politik und die Schulen unterstützt wird“. Auch wenn die Forderungen junger Menschen nicht immer mit den Vorstellungen der politischen Entscheidungsträger übereinstimmten.

„In diesen Fällen müssen die jungen Menschen mit ihren Anliegen ernst genommen werden“, sagt sie. Deshalb sei es neben Personal und Geld ganz wichtig, dass das Jugendparlament mit ausreichend Kompetenz ausgestattet werde.

Die Schülervertretung (SV) des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (KHG) hatte in einem Brief an Bürgermeister Günther kritisiert, dass sie sich nicht ausreichend von der Stadt zum Thema Jugendparlament informiert fühlen. Vom Bürgermeister hätten sie nur erfahren, dass das Parlament ausschließlich beratende Funktion haben sollte. Das ist den KHG-Schülern zu wenig.

Milan Mitrovic (17), Schülersprecher an der Anne-Frank-Hauptschule, ist von der möglichen Gründung eines Jugendparlaments begeistert. „Ich bin dafür und würde mich für das Parlament auch bewerben“, sagt der Schüler, der vor allem einen Treffpunkt für Jugendliche in Mettmann vermisst.

Öznor Mert (18), Schülersprecherin der Carl-Fuhlrott-Realschule, findet ein Jugendparlament für Mettmann „ziemlich gut“. Sie hofft, dass sich genügend Jugendliche finden, die bereit sind, in dem Gremium mitzuarbeiten.

Allerdings wäre ihr die Amtszeit von zwei Jahren zu lang. „Das würde mich abschrecken. Ein Jahr wäre besser.“ Wie Milan Mitrovic vermisst auch die Realschülerin einen Treffpunkt für Jugendliche. Und ihr fehlen Geschäfte, die auch für junge Menschen interessant sind.

Zustimmung kommt auch aus dem Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) in Metzkausen. „Wir unterstützen das Ganze“, sagt SV-Mitglied Lara Kordt (18). Für ein Jugendcafé als Treffpunkt würde sie sich als Parlamentarierin sofort einsetzen.