Erkrath: Arbeitsmarkt - Mit Auszeichnung in die Erfolglosigkeit
Dennis Hanke hat seine Ausbildung als Klassenbester abgeschlossen. Einen Arbeitsplatz hat er trotz umfangreicher Jobsuche nicht gefunden.
Erkrath. "Da hat man seine Ausbildung mit Auszeichnung gemacht, und kann dann nicht in seinem Job arbeiten", sagt Dennis Hanke mit Frustration. Der 24-Jährige ist gelernter Informationselektroniker, weiß also, wie komplizierte Sende- und Empfangsanlagen gebaut werden. Außerdem kennt er sich mit Unterhaltungselektronik aus.
Anfang 2006 schloss der Dormagener seine Lehre beim Erkrather Multimediageschäft von Ottmar Langer als Klassenbester ab. Bei einem landesweiten Lehrlings-Wettbewerb holte er den zweiten Platz. "Die Ausbildung hat Spaß gemacht", sagt Hanke. Ihm lag besonders der Außendienst und der Kontakt mit den Kunden. Anders als seine beiden Vorgänger Stefan Smeets und Rafael Zakszewski, die ihre Gesellenprüfungen 2004 ebenfalls mit Auszeichnung bestanden, konnte Dennis Hanke nicht vom Betrieb übernommen werden. "Das war klar , dass hier keine Stelle frei ist. Es ist ja ein kleines Geschäft", so Hanke.
Nach Lehre und Zivildienst begab sich der 24-Jährige auf Arbeitssuche - ohne Erfolg. Häufig erhielt er keine Antwort auf seine Bewerbungen. Im ganzen Umkreis hat er es versucht, hat viele Initiativbewerbungen geschrieben und hoffte auf die Bundesagentur für Arbeit. "Vom Arbeitsamt kommt eigentlich gar nichts", so Hanke. "Entweder haben die keine anständigen Stellen oder sie schauen nur im Internet nach. Das kann ich auch."
Nach seiner erfolglosen Suche tritt Dennis Hanke nun eine Stelle als Sanitäter im Krankentransport an. "Ich muss ja von irgendwas meine Miete bezahlen." Sein Meister Ottmar Langer hätte ihn gerne übernommen. "Es muss aber auch genug Arbeit da sein", so Langer. Freie Stellen hat er keine. Trotzdem setzt er auf die Ausbildung junger Leute. "Wir sehen das als Verpflichtung an, viele Leute auszubilden, auch wenn wir sie nicht alle übernehmen können", sagt Langer.
Die Anforderungen an Informationselektroniker sind hoch. Einen guten Realschulabschluss fordert Ottmar Langer mindestens. Vor Beginn der Lehre ist ein Praktikum bei ihm Pflicht. "Die Ausbildung hier ist richtig gut", meint Dennis Hanke. "Man bekommt schnell Verantwortung, woanders ist man einfach nur der Fernsehschlepper."
Obwohl es mit einer Stelle in seinem Lehrberuf erst einmal nicht geklappt hat, will Dennis Hanke nicht aufgeben.