Erkrath: Stadtwerke - Öffentlichkeit ist nicht mehr zeitgemäß“
In der Diskussion um nichtöffentliche Sitzungen spricht sich der Geschäftsführer gegen den Ausschluss von Besuchern an Aufsichtsratssitzungen aus.
Erkrath. 1990 sei bewusst beschlossen worden, die Sitzung des Stadtwerke-Aufsichtsrats öffentlich zu machen, um möglichst viel Einblicke in die Unternehmenspolitik zu gewährleisten. Wie die WZ am Dienstag berichtete, nahm Reinhardt Knitsch, Fraktionsvorsitzender Bündnisgrünen, damit Stellung zur Absicht von Stadtwerkechef Peter Schröder, die Öffentlichkeit künftig bei zahlreichen Themen auszuschließen.
"1990 war eine völlig andere Situation", sagte Schröder am Dienstag im Gespräch mit der WZ. "Damals durften nur wir in Erkrath anbieten." In Zeiten der Liberalisierung von Energiemärkten sei es aber aus Gründen der Sicherung des Unternehmens Stadtwerke nicht mehr zeitgemäß, "Preise und Einkaufsstrategien öffentlich zu diskutieren. Da könnte ja auch der Vertreter eines anderen Anbieters auf der Bank sitzen", so Schröder.
Er sprach sich jedoch gegen den grundsätzlichen Ausschluss von Besuchern an den Aufsichtsratssitzungen aus. "Wenn ich in Zukunft über das Neanderbad informiere, möchte ich das nach wie vor öffentlich darstellen." Er habe kein Problem damit, "den Kopf für Kritik hinzuhalten". Der Verdacht, er wolle brisante Themen von der Öffentlichkeit fern halten, "ist falsch".
Schröder betonte zwar, dass es seines Wissens nach in Nordrhein-Westfalen außer Erkrath keine anderen Stadtwerke gebe, wo der Aufsichtsrat öffentlich tagt - aber: "Den grundsätzlichen Ausschluss von Öffentlichkeit halte ich für wenig sinnvoll."
Darüber diskutiert wird am Mittwoch ab 17 Uhr im Sitzungssaal der Stadtwerke, Gruitener Straße.