Erkrath: Bahnstraße - 7000 Watt machen noch längst kein Einkaufserlebnis

Die Einzelhändler erwarten von der Beleuchtung zu Weihnachten keine Umsatzrekorde.

<strong>Erkrath. Nur etwa zwölf Minuten braucht man von Erkrath bis zum Düsseldorfer Hauptbahnhof, dann noch eine kurze Fahrt mit der U-Bahn und schon kann der Weihnachtseinkauf beginnen. Die Nähe zu Düsseldorf ist nur eines der Probleme von Alt-Erkraths Einkaufsmeile, die nur wenige hundert Meter lang ist - der Bahnstraße. Seit Jahren wandern immer mehr Geschäfte ab, neue Läden halten sich nicht lange, und auch die Atmosphäre der Fußgängerzone empfinden viele Kunden als düster.

Über 10.000 Euro in die Weihnachtsbeleuchtung investiert

Zumindest das Erscheinungsbild der Bahnstraße wollen die Mitglieder des Handwerkerkreises aufpolieren. Gemeinsam haben sie am Wochenende die im vergangenen Jahr angeschaffte Weihnachtsbeleuchtung aufgehängt. "Wir fanden es traurig, dass keine Beleuchtung da war", sagt Marcus Graf, zweiter Vorsitzender des Handwerkerkreises, während zwei seiner Kollegen mit einem Hubwagen die großen Leuchtelemente über der Bahnstraße anbringen. Über 10.000 Euro haben Handwerkerkreis, Sponsoren und die Erkrather Bürger in die leuchtenden Sterne investiert. "Alleine hätten wir das wohl nicht geschafft", meint Vereinskassiererin Petra Schneider. Mit der Beleuchtung soll in der Bahnstraße wieder weihnachtliche Einkaufsstimmung aufkommen, die Fußgängerzone dadurch attraktiver werden. Ob es funktioniert, können Petra Schneider und Marcus Graf noch nicht abschätzen, schließlich haben nur zwei der 20Mitglieder des Kreises ihr Geschäft an der Bahnstraße. "Für uns bring das nichts Messbares", sagt Elektriker Marcus Graf.

Und wie sieht bei den Geschäftsleuten aus? "Ich glaube nicht, dass es viel hilft", sagt Christel Zimmermann vom Blumenladen (Stipi) am Bavierplatz. "Es kommen ja kontinuierlich weniger Leute zum Einkaufen in die Bahnstraße." Ähnlich sieht das auch der Erkrather Karl-Heinz Bohl. "Ich werde dadurch ganz bestimmt nicht mehr einkaufen", so Bohl.

Ihm fehlen in der Bahnstraße vor allem Angebote für Kinder und auch für alte Leute. Um Spielzeug für seine Enkel zu kaufen, muss er auf die Nachbarstädte ausweichen. Die Beleuchtung findet aber dann doch Bohls Gefallen. "Es sieht im Dunklen schön aus", gibt er zu.

Hoffnung auf mehr Laufkundschaft durch die Weihnachtsbeleuchtung hat Ulrike Kemper. Sie verkauft seit fünf Jahren belgische Pralinen in der ehemaligen Otto Mess Passage. "Uns fehlt die Laufkundschaft, seitdem Rewe weg ist", sagt Kemper. Sie glaubt an einen positiven Effekt der Weihnachtsbeleuchtung. "Ich denke schon, dass es die Leute anlocken wird, die kommen dann richtig in Stimmung."