Hochdahl: Hospizgespräch - Gärten symbolisieren den Abschied
Thema war die Kunst in der Arbeit mit Todkranken.
<strong>Hochdahl. Am Samstag unterhielten sich die Gäste des Hospizgespräches im Franziskus-Hospiz über "Kunst und Hospiz - Kunst im Hospiz". Die Sprecherin der Einrichtung, Ulrike Proba-Köhler, hatte drei Künstler mit Bezug zum Haus eingeladen. So hat Hans Rams die künstlerischen Elemente im Haus, wie den Brunnen im Garten, gestaltet. "In der Situation der Bewohner stehen Gefühle im Vordergrund, die sich nicht immer über Sprache, sondern durch Musik oder Kunst ausdrücken lassen", so Rams.
Malerin Margarete Müller-Teschke hat in der Vergangenheit zweimal im Hospiz ihre Werke ausgestellt. "Für das Hospiz wähle ich eine andere Konzeption der Stücke", erklärte sie, die sich nach anfänglichen Berührungsängsten bei ihrem ersten Hospizbesuch von einer "Welle aus Sympathie und Lebendigkeit" überrollt fühlte.
Senta Connert stellt nicht nur in den Hospizräumen aus, sondern arbeitet auch als Kunsttherapeutin. Die Künstlerin hat sich in einer Zusatzausbildung qualifiziert und betreut wöchentlich, gemeinsam mit zwei ehrenamtlichen Helferinnen, die Bewohner des Hospizes auf kreative Weise.
"Es gibt keine klassische Kunsttherapie, sondern das Malen richtet sich nach den Bedürfnissen der Menschen", so Connert. Sie sucht den Kontakt zu den Bewohnern und lädt sie zur kreativen Betätigung ein. "Dabei muss nicht immer ein Bild entstehen", so die Kunsttherapeutin.
Wichtig sei im künstlerischen Prozess die Auseinandersetzung mit der Krankheit und gleichzeitig die Begegnung im Augenblick. "Die Therapie dient der Entspannung und der Krisenbewältigung", erläuterte Connert. "Doch oft entstehen sehr starke Bilder", unterstrich sie den künstlerischen Gehalt der Werke.
Diese sind Eigentum der Maler selbst, die oft an die Angehörigen gehen, zum Teil jedoch auch auf Wunsch der Bewohner im Besitz des Hospizes bleiben. Bestimmte Elemente und Symbole seien häufig in den Arbeiten der schwerstkranken Menschen zu finden - wie Vögel, Schmetterlinge oder ein Garten. "Oft stehen solche Naturdarstellungen als Metapher für den Abschied."