Zweckverband: Büchereien in Haan und Hilden bald im Verbund?

In Haan und Hilden wird über eine Kooperation der Stadtbüchereien unter dem Dach des VHS-ZweckverbandesHilden-Haan nachgedacht.

<strong>Haan. Eines ihrer Ziele für 2008 formuliert Haans Kämmerin Dagmar Formella klar und deutlich: "Ich will die Entscheidung zur Zukunft der Stadtbücherei." Unabhängig davon, wie die Untersuchung für einen Zweckverband Hilden/Haan ausfällt, der nicht nur die Volkshochschule, sondern auch die Büchereien beider Städte umfassen könnte. Kurze Wege, Qualität und Weiterentwicklung seien, so die Kämmerin, die Stichworte, die für eine Ausweitung der Kooperation zwischen Hilden und Haan sprechen.

Idee einer "Bildungslandschaft" soll das Städte-Netzwerk NRW prüfen

Sie und ihr Hildener Kollege, Kulturdezernent Reinhard Gatzke, haben sich auf den Begriff "Bildungslandschaft Hilden/Haan" geeinigt, der für den neuen Zweckverband stehen könnte. Anlass für ihre Zusammenarbeit über die Stadtgrenzen hinaus sind die derzeitigen Überlegungen in Sachen VHS und Stadtbücherei in Haan. Das Gelände Dieker Straße 40 soll nach dem Bau der Grundschule Mittelhaan und dem Umzug der Musikschule dorthin verkauft werden. "Da muss ich mir die Frage stellen, wo ich ab 2010 die VHS unterbringe", so die Kämmerin. Die Stadtbücherei aus den städtischen Strukturen herauszunehmen und unter das Dach des bereits bestehenden Zweckverbandes zu legen, würde angesichts bereits bestehender Verzahnungen nahe liegen. "Ideal wäre es, wenn wir die Bündelung der VHS Hilden-Haan sowie der Stadtbüchereien Haan und Hilden in das Profilentwicklungspapier einbeziehen könnten", hofft Formella. Das Papier untersucht derzeit, wie die Zukunft der Weiterbildungsanstalt aussehen soll. Geht es nach Dagmar Formella, wird es Anfang des Jahres in den zuständigen Gremien verabschiedet.

Kämmerin verlangt eine Entscheidung im kommenden Jahr

Der Zweckverband könnte zum Beispiel das Bilden von Schwerpunkten in den Büchereien erleichtern. So könnte sich Haan auf Kinder- und Jugendbücher, Hilden auf Sachbücher konzentrieren. "Auch Synergien beim Personal und der Beschaffung sind denkbar", sagt Formella und fügt hinzu: "Und natürlich kann man Veranstaltungen ganz anders bewerben." Doch noch seien das alles nur Überlegungen, die man durch das Städte-Netzwerk NRW prüfen lassen will.

Gleichzeitig versichert sie, dass die Stadtbücherei im Haaner Stadtgebiet bleibt, und dass auch der Gruitener Standort überhaupt nicht zur Diskussion stehe. Denkbar sei, die räumliche Zusammenlegung von Volkshochschule und Bücherei in Haan.

Aber egal, wie die Prüfung in Sachen Zweckverband ausfällt, "eine Lösung für die Bücherei muss auf jeden Fall her", fordert Dagmar Formella.

Sie hat das städtische Gebäudemanagement mit einer Kostenermittlung und -gegenüberstellung beauftragt. "Ich will wissen, was unter dem Strich bleibt, wenn wir das jetzige Gebäude der Stadtbücherei verkaufen und neue Räume anmieten."

Vielleicht lohne sich eine Sanierung der in städtischen Besitz befindlichen Räume ja doch? Dagmar Formella: "Als Kämmerin sage ich, ob wir sanieren oder verkaufen und neu anmieten, entscheiden allein die Kosten."