Erkrath: Discounter statt Spielplatz
Der Bebauungsplan ist beschlossene Sache: Neben Rewe soll sich Penny auf dem Neuenhausplatz ansiedeln. Die Bürger sind aufgebracht.
<strong>Erkrath. "Skandal! Das ist ein Überfall." Andere Worte fallen der Unterfeldhausenerin Erika Svoboda dazu nicht ein: Die öffentliche Grünfläche (einst geplanter Spielplatz) am Neuenhausplatz wird zum Kerngebiet, damit sich der Discounter Penny ansiedeln kann. Die notwendige Flächennutzungsplanänderung und den Bebauungsplan hat der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr am Dienstag eilig mit den acht Stimmen von CDU und FDP beschlossen. Jetzt fehlt noch der Segen des Rats.
"Es kann doch nicht nur darum gehen, dass die Stadt wieder mehr Geld in der Kasse hat."
(Erika Svoboda, Bürgerin)
"Wir sind nach wie vor extrem skeptisch, ob am Standort Unterfeldhaus tatsächlich ein neuer Discounter notwendig ist", sagte Bernhard Osterwind (BmU). Peter Knitsch (Grüne) forderte: "Wir dürfen das Verfahren so nicht durchlaufen lassen. Die Beschlüsse sollten erst nach der Bürgeranhörung fallen." Denn die war erst für gestern (Mittwochabend) angesetzt.
Und da hat jetzt Penny angebissen. Auf einer Fläche von etwa 2500 Quadratmetern will ein Projektentwickler den Discounter samt neuer Parkplätze ansiedeln. Die Unterfeldhauser wehren sich weiter: "Wir wollen kein anderes Geschäft. Das Niveau soll erhalten bleiben. Und wir wollen auch keinen zusätzlichen Verkehr", macht Manfred Svoboda vor dem Ausschuss deutlich. "Es kann doch nicht nur darum gehen, dass die Stadt wieder mehr Geld in der Kasse hat", pflichtet ihm seine Frau Erika bei.
Unbeeindruckt von den Stimmen der Bürger geben sich CDU und FDP: "Wir halten einen weiteren Discounter für Unterfeldhaus für vertretbar. Das sagt auch das Einzelhandelsgutachten", so Helmut Rohden (CDU). Es könne eine echte Renaissance des Neuenhausplatzes stattfinden, stimmte Marc Marmetschke (FDP) zu. Knitsch gab zu bedenken: "Der Einzelhandelsgutachter hat die wirtschaftlichen Aspekte im Kopf gehabt. Ihm ging es ja nicht um Lebensqualität."
Davon ließen sich CDU und FDP nicht beirren: Trotz des Vorschlags, den Beschlusstermin zu verschieben, und die Bürgeranhörung abzuwarten, stimmten sie für den Bau.