Erkrath: Zentrales Abi – faires Abi?
Die erste Runde des Zentralabiturs ist vorbei. Nun ziehen die Schulen im Gespräch mit der WZ Bilanz.
Erkrath. Es ist geschafft: Die erste Runde des Zentralabiturs ist vorbei - wenn auch mit einigen Pannen in der Aufgabenstellung. Auch die Erkrather Schüler jubeln, und die Gymnasiallehrer atmen erleichtert durch. Jetzt ziehen sie die erste Bilanz. Die große Auswertung kommt nach den Sommerferien.
Größtenteils habe das Kollegium die Aufgabenstellung als fair empfunden. Doch in Spanisch seien die Ansprüche zum Teil unangemessen gewesen. Und auch die Unterschiede zwischen Grund- und Leistungskursen seien geringer gewesen, als früher, besonders auffällig im Fach Englisch.
Dass das Zentralabi einen besseren Vergleich ermöglicht, glaubt Pfänder nur bedingt: "Der größte Teil der Punkte wird eben nach wie vor nicht im Abiturbereich erbracht." Was positiv an der neuen Regelung sei: Die Lehrer brauchen nicht jedes Jahr neue Abivorschläge einreichen und die Fremdkorrekturen gäben eine Rückmeldung für die eigene Arbeit.
"Allerdings sehe ich die Vereinheitlichung auch als Verarmung an", sagt Pfänder. So habe man in Deutsch die Aufgaben ohne inhaltliche Kenntnis mit dem allseits bekannten methodischen Handwerk lösen können. Hinzu komme: "Sehr gute Schüler hatten keine Möglichkeit, ihre Spitze zu zeigen." Die Einplus-Aufgaben hätten gefehlt.
Von einigen Kollegen habe er auch gehört, dass das Zentralabi einfacher gewesen wäre. Trotzdem sei es falsch zu sagen: "Oh, alles war so leicht. Das würde die Leute irritieren, die sich jetzt aufs nächste Abitur vorbereiten."
Einen Verbesserungsvorschlag hat er für den nächsten Durchgang: Damit die Fehler in den Aufgabenstellungen nicht wieder vorkommen (Biologie, Chemie und Deutsch), sollte man die ausführlicher bei Lehrern testen.