Erkrath: Freizeitanlage für Jugendliche soll im Frühjahr gebaut werden

Der Leiter des Jugendamts kündigt den Baubeginn für den "Multifunktionsplatz" an der Freiheitstraße für März 2009 an.

Erkrath. Noch werden Wetten angenommen, ob es der Verwaltung nach fünf Jahren wenig erquicklicher Stehversuche tatsächlich gelingt, sich bei Erkraths Jugendlichen nachhaltig beliebt zu machen. Jugendamtsleiter Uwe Krüger zumindest lehnt sich weit über die Fensterbrüstung und kündigt an, "dass im März Baubeginn für die Multifunktionsanlage in Alt-Erkrath ist".

Die Kombination aus Fußball-, Hockey-, Basketballfeld sowie Elementen für Inliner und BMX-Fahrer soll an der Freiheit-straße auf einem Grundstück am Rande der Feuchtwiesen gebaut werden. "Das Projekt ist jetzt genehmigungsreif", so Krüger.

130.000 Euro stehen im städtischen Haushalt in diesem Jahr - und wohl auch im nächsten - für die Anlage bereit. Darin enthalten sind neben der Anschaffung der Spielgeräte selbst auch die Kosten für die Herrichtung des Grundstücks, das wegen der Abgeschiedenheit seiner Lage lange Zeit umstritten war. Krüger: "Es geht um die soziale Kontrolle."

Befürchtungen, Jugendliche könnten die Ferne zu erwachsener Beobachtung zwecks Randale missbrauchen, sollte durch die Verlegung der Anlage in Nähe des Toni-Turek-Stadions Rechnung getragen werden. Ein Plan, der am Widerspruch der dort tätigen Fußballvereine scheiterte. So viel zum Thema Jugendarbeit.

Damit wird jetzt doch im Grünen gebaut. Um trotzdem die Kontrolle zu behalten, "werden wir Honorarkräfte einsetzen", sagt Krüger. Außerdem werde die Multifunktionsanlage abschließbar gestaltet und nur zu bestimmten Zeiten geöffnet.

In der Pflicht sieht sich das Jugendamt auch bezüglich der Vermarktung des neuen Freizeitangebots. "Wir können nicht alles den Jugendlichen überlassen, sondern müssen dafür sorgen, dass wir aus der Anlage einen Event-Platz machen", so der Jugendamtsleiter. Als Stichworte nennt er BMX-Turniere, Grillabende oder die Ausrichtung eines Volleyballturniers.

Nachdem die Untere Landschaftsbehörde keine Bedenken gegen die Baupläne geäußert hat, könnten jetzt nur noch Anwohner von der Mühlenstraße oder aus Gödinghoven das Projekt durch Proteste mit Hinweis auf Lärmentwicklung torpedieren. "Im Rahmen des Planungsverfahrens werden die Belange der Bürger angehört", erklärt Tiefbauamtsleiter Peter Heffungs - und meint damit nicht die der Jugendlichen.

Da die Verwaltung aus dem Flop mit dem Festplatz hinter dem Bürgerhaus, der wegen Anwohnerbeschwerden nie in Betrieb genommen wurde, gelernt habe, "werden wir ein Lärmgutachten in Auftrag geben, wenn es erforderlich ist", kündigt Heffungs an.

Über die Bauzeit hat er sich aber auch schon Gedanken gemacht: "Sie beträgt drei bis vier Monate. Damit sind wir rechtzeitig zur Saison fertig."