Erkrath: Jugendprojekt - Keiner soll entkommen: Bücherei wirft Köder aus

Die städtische Bibliothek startet eine groß angelegte Kampagne zur Leseförderung bei Jugendlichen.

<strong>Erkrath. Wer auf einem Buch seinen Namen lesen möchte, muss nicht zwangsläufig Autor sein. In Erkrath sind derartige Privilegien käuflich. Preis: zwischen acht und 20 Euro. Dieser Eintrittspreis in die Welt der Namensprägung auf Leinen über Pappe weist den Genannten zwar nicht als Romancier, statt dessen aber als Sponsor der städtischen Bibliothek aus. Geht es um Pflege und Aufbau des Medienbestandes, ist Erkraths Büchereileiterin Michaele Gincel-Reinhardt an Kreativität kaum zu überbieten. Am Montag steigt ein weiterer Versuch, in den Besitz neuer Bücher zu kommen. "Vom Welttag des Buches an stehen bei der Buchhandlung Weber am Hochdahler Markt und in der Kaiserhof-Bücherei Tische mit neuen Büchern", sagt Gincel-Reinhardt. Wer ein Exemplar kauft, stockt damit jedoch nicht das heimische Bücherregal auf, sondern ersteht das Buch für den Ausleihverkehr. Daher die Namensnennung des edlen Spenders.

Große Aktion zur Leseförderung

Vor fünf Jahren wurde dieses Modell erstmals in Erkrath ausprobiert - und scheiterte. Dass die Erfolgsaussichten diesmal größer sind, hängt nach Meinung von Gincel-Reinhardt damit zusammen, dass gezielt für ein Projekt zur Leseförderung bei Jugendlichen geworben wird. "Wir beteiligen uns am SommerLeseClub", so Gincel-Reinhardt.

Ob dieser Trend, den andere Städte ebenfalls beobachten, im ersten Quartal des Jahres gestoppt werden konnte, wisse sie noch nicht, so die Büchereileiterin - die Teilnehmer am SommerLeseClub sollen aber auf jeden Fall Neukunden werden.

Bekannt ist, dass im März die Ausleihzahlen von 11 860 im Vorjahr auf 13 461 in diesem Jahr gestiegen sind. Die Zahlen beinhalten beide Standorte.