Erkrather Regisseur Boris Schaarschmidt: Schein und Sein in Los Angeles

Auszeichnung für Boris Schaarschmidts neuen Kurzfilm.

<strong>Erkrath/LosAngeles. Cheryl Johnson (Tracey Costello) lebt den amerikanischen Traum. Sie ist hübsch, selbstsicher und weltgewandt - hervorragende Voraussetzungen, um es als Immobilienmaklerin in Los Angeles ganz nach oben zu schaffen. Doch Cheryl hat ein Problem: Sie ist Shopping-süchtig. Hinter der erfolgreichen Fassade liegen daher die Trümmer ihres Lebens, und weil sie verschuldet ist, wohnt sie heimlich in dem Haus, das sie eigentlich verkaufen soll... Das ist die Grundidee von "Spent", dem neuen Film des Erkrather Filmemachers Boris Schaarschmidt (35), der nach ersten Filmprojekten in der Heimat zum Studium in die USA gezogen ist. "Bei ‚Spent’ handelt es sich zum ersten Mal nicht um mein eigenes Drehbuch", erzählt Schaarschmidt. "Ich bekam jedoch die Möglichkeit, am American Film Institute einen zweiten Abschlussfilm zu erstellen", erzählt der Regisseur, der im Dezember sein Studium in Los Angeles beendet und mit "Green" bereits drei Monate zuvor einen Abschlussfilm vorgelegt hatte (die WZ berichtete).

Das ursprüngliche Drehbuch zu "Spent" endete ihm allerdings zu positiv, "das hätte dem Film und der Realität nicht Genüge getan", meint Schaarschmidt. Die Realität sehe so aus, dass es allein in Los Angeles 80000 Obdachlose gebe.

"Manche davon haben ganz normale Jobs, aber eben keine Bleibe mehr, weil sie völlig überschuldet sind", erklärt Schaarschmidt. Daher wollte er die Zuschauer und die Hauptdarstellerin am Ende seines 15-minütigen Machwerks ratlos zurücklassen, anstatt die Geschichte in Wohlgefallen aufzulösen.