Ernährung: So knackig kann die Pause sein
Rettich statt Schokoriegel: In der Grundschule Millrath lernten Drittklässler viel Neues über Obst, Gemüse und Co.
Hochdahl. Der achtjährige Sven ist ganz fasziniert. "Ich wusste gar nicht, dass Melonen innen auch grün sein können. Und manches Obst kann sogar Durst löschen." Sprach’s, und schnappte sich noch einen Happen Apfel von der bunten Obstplatte auf dem Tisch vor ihm. Er und seine Klassenkameraden von der 3b hatten an diesem Vormittag nicht nur Theorie, sondern jede Menge Tasten, Riechen, Schälen, Schnippeln und Schmecken auf dem Stundenplan. Im Rahmen der Ernährungsaktion "Pausenstar von Edeka" drehte sich zwei Unterrichtsstunden lang alles um Obst, Gemüse und gesunde Ernährung - Probieren inbegriffen.
Hintergrund der Aktion: Ernährungswissenschaftler haben festgestellt, dass gerade in Städten immer mehr Kinder immer mehr Sorten Obst oder Gemüse noch nie gesehen, geschweige denn gefühlt oder geschmeckt haben. "Heute hatte ich zum Beispiel ein Mädchen, das hat noch nie eine Kohlrabi gesehen", sagt Sozialpädagogin und Ernährungstrainerin Sabine Kosch. "Die Kinder sollen hier selbst erleben, was es für eine Vielfalt an gesunden und leckeren Sachen gibt." Und so Lust bekommen auf Obst- oder Gemüsesorten, die sie zuhause vielleicht gar nicht essen würden.
So hat Raffael (8) eine Kiwi für sich entdeckt und gemerkt, was für eine süße Frucht unter der pelzigen Schale stecken kann: "Die schmeckt klasse." Aber auch Gemüse aller Art, von den Kindern selbst kleingeschnippelt und mit Kräuterdips als gesund-raffinierte Fingerfood serviert, wurde begeistert angenommen. "So kannte ich das noch gar nicht", freute sich Laura, die wie ihre Klassenkameraden auch ein Rezeptbuch mit nach Hause nehmen durfte.
Wie wichtig es ist, bei den Kindern solche Lust auf Obst und Gemüse zu wecken, betont auch Klassenlehrerin Anja Elkemann. "Bei uns an der Schule wird gesunde Ernährung darüber hinaus mindestens einmal pro Schuljahr thematisiert. Das ist immer aktuell." Auch in ihrer Klasse, wo die Kinder generell recht gesunde Pausenverpflegung mitbekommen, hat sie heute noch so manches Aha-Erlebnis gesehen: "Rettich oder Radieschen zum Beispiel kannten die wenigsten."
Kleine Happen Kinder essen Obst und Gemüse dann besonders gern, wenn sie es kleingeschnitten in mundgerechten Happen mit auf den Weg bekommen.
Volle Körner Auch das gute alte Pausenbrot ist absolut in Ordnung - aber vor allem als Vollkornbrot mit dem richtigen Belag, also Frischkäse, fettarme Wurst und vielleicht ein bisschen Gurke oder Paprika drauf.
Richtiges Getränk Mineralwasser, Frucht- oder Kräutertees und Saftschorlen sollten statt Limo oder Cola im Ranzen stecken.